Grünes Licht für «Swiss m4m Center»
Viel Unterstützung aus der Branche
Das Interesse an Swiss m4m Center ist folgerichtig gross. 45 Partner sind seit der Eröffnung im September 2019 an Bord gekommen. Auf Plattformen wie LinkedIn mehren sich die Follower stetig. Und ein Webinar des schwedischen Titanpulver-Herstellers Sandvik, bei dem CEO Bouduban auftrat, verfolgten mehrere tausend Menschen. «Das Projekt scheint einen Nerv zu treffen», sagt Empa-Direktionsmitglied Pierangelo Gröning, der als Mitbegründer der AM-TTC-Initiative den Aufbau des Swiss m4m Center massgeblich mitangestossen hat. «eine Non-Profit-Produktionslinie mit Open Access für KMU: Das gab es in der Schweiz bisher nicht.»
Neben dem Technologietransfer wird sich Swiss m4m Center auch stark auf Wissensvermittlung konzentrieren. Gemeinsam mit der Höheren Fachschule Technik Mittelland ist ein Schulungskonzept entstanden. Die Empa bietet mit den Fachleuten in Bettlach Weiterbildungskurse an und wird zudem Lernende für Schulungen in Additive Manufacturing dorthin schicken. Auch die Schweizerische Stiftung für mikrotechnische Forschung (FSRM) in Neuchâtel bietet einen Kurs an. Für solche Aus- und Weiterbildungsangebote ist seit kurzem eigens eine Trainingsleiterin im Einsatz.
Das bisherige Echo stimmt Nicolas Bouduban zuversichtlich, auch wenn die Arbeit, nach der kreativen und sportiven Aufbauphase, eigentlich erst jetzt beginnt. Ob Implantate für Patienten, die komplizierte Frakturen erlitten haben, ob in der Kieferchirurgie oder für passgenaue Prothesen: Individualisierte Lösungen sind für den Fachmann ein Wachstumsmarkt. «Die Möglichkeiten in der Medtech-Branche sind längst nicht ausgeschöpft», sagt der CEO, «und immer mehr Firmen wollen in diesem Bereich Fuss fassen.»
AM-TTC
Schweizweites Netzwerk für Technologietransfer
Das «Swiss m4m Center» gehört zur «AM-TTC Alliance» (Advanced Manufacturing Technology Transfer Centers) und wird aus mehreren Quellen finanziert. Die Gelder für die Aufbauphase 2019-2020 kamen vom ETH-Rat. Zusätzlich steuert das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, das das «Swiss m4m Center» gegen Ende des vergangenen Jahres als «Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung» eingestuft hat, eine Finanzierung bis 2024 bei. Zudem fördern die Kantone Bern und Solothurn sowie zahlreiche Partner aus der Wirtschaft das Projekt.
Die AM-TTC Alliance entstand auf Initiative der Empa und hat ein Mandat des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation, Anträge zu evaluieren und die Entwicklung der AM-TTC-Zentren zu überwachen. Neben dem «Swiss m4m Center» gibt es derzeit das ANAXAM (Analytics with Neutrons and X-Rays for Advanced Manufacturing) am Paul Scherrer Institut. Im laufenden Jahr wird die Alliance einen Call mit dem Ziel starten, zwei bis drei weitere Zentren aufzubauen. Zu den Mitgliedern des Vereins gehören 22 Organisationen; darunter neben der Empa die ETH Zürich, die EPF Lausanne und weitere Forschungseinrichtungen, Unternehmen wie ABB und Siemens sowie Industrieverbände. Weitere Informationen unter www.am-ttc.ch.
Autor(in)
pd/
jst