TÜV Mobility Studie
28.07.2024, 14:16 Uhr
Digitale Fahrzeugfunktionen bei Autofahrern umstritten
Für eine Mehrheit der Autobesitzerinnen erleichtern digitale Funktionen das Fahren, das zeigt eine Umfrage des TÜV-Verbands. Allerdings empfindet auch gut jeder Zweite die Systeme als ablenkend.
Digitale Cockpits und Displays im Fahrzeug revolutionieren das Fahrerlebnis mit Funktionen wie Parkplatzsuche, Echtzeit-Verkehrsinformationen oder Entertainment-Angeboten. Der Nutzen digitaler Funktionen wird von Autofahrern überwiegend positiv bewertet: 72 Prozent der Autobesitzer stimmen der Aussage zu, dass digitale Fahrfunktionen ihnen das Fahren erleichtern.
Besonders beliebt sind diese Funktionen bei jungen Millennials: Hier liegt die Zustimmung bei 75 Prozent. Dagegen empfinden in der älteren Baby-Boomer-Generation nur 66 Prozent digitale Funktionen als nützlich. Das hat eine aktuelle Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 2.500 Personen ab 16 Jahren ergeben.
„Digitale Darstellungen und Funktionen bieten Autofahrern handfeste Vorteile, insbesondere bei der Navigation und der Bewältigung der Fahraufgabe“, sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband. Die Anzeige minutengenauer Staumeldungen, freier Parkplätze, Tankstellen oder Zapfsäulen sowie die Erweiterung des Sichtfeldes und die Kontrolle der Fahrzeugumgebung erleichtere das Fahren und verringere unnötigen Verkehr.
Zu den Vorteilen gehören auch Personalisierungsoptionen aller Anzeige- und Multimediafunktionen. Hochauflösende Displays sorgen für klare und deutliche Anzeigen, die auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gut lesbar sind. Darüber hinaus ermöglichen sie eine bessere Integration von Fahrassistenzsystemen, Infotainmentsystemen und externen Geräten wie Smartphones und Tablets, die dem Fahrer zusätzlichen Komfort bieten.
Digitale Fahrzeugfunktionen: Nützliche Helfer oder riskante Ablenkung?
„Digitale Cockpits bergen die Gefahr, Autofahrer mit Informationen zu überfrachten und diese vom Verkehrsgeschehen abzulenken“, sagt Goebelt. Laut den Ergebnissen der Umfrage empfinden 40 Prozent der Autobesitzer die Bedienung der digitalen Funktionen als sehr kompliziert. Die Schwierigkeiten nehmen mit dem Alter zu. Während lediglich 28 Prozent aller 16- bis 24-Jährigen über Probleme mit der Bedienung klagen, sind es bei den über 66-Jährigen immerhin 44 Prozent.
Gut die Hälfte der Autobesitzer (53 Prozent) gibt an, dass die Bedienung digitaler Funktionen sie während der Fahrt zu sehr ablenkt. „Digitale Funktionen sind heute so präsent, dass die Fahrer kaum an deren Nutzung vorbeikommen“, sagt Goebelt. „Während einer Autofahrt kann die Ablenkung von der Fahraufgabe durch die Bedienung der Systeme aber sehr gefährlich sein.“
Laut der TÜV Mobility Studie teilen die Bürger diese Einschätzung: Ablenkungen, wie zum Beispiel die Handy-Nutzung am Steuer, werden von fast allen als Sicherheitsrisiko (94 Prozent) angesehen. Davon halten 51 Prozent Ablenkung für sehr gefährlich und 43 Prozent für eher gefährlich.
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