Eine Woche mit Apples HomePod

Tonqualität, Musik, Bezugsquelle und Preis

Tonqualität

Und damit sind wir dort angekommen, wo der HomePod zeigen kann, was er draufhat. Im Innern kommen sieben Hochtöner zum Einsatz, jeder davon mit einem eigenen Verstärker und Wandler. Die Wiedergabe wird durch «Beamforming» automatisch an die räumlichen Umstände angepasst. Die Steuerung und die ganze Denkarbeit übernimmt dabei Apples eigener A8-Chip.
HomePod: viel Technik auf engstem Raum
Quelle: Apple, Inc.
Zu den beeindruckendsten Eigenschaften gehört die hervorragende Stimmerkennung, genauer: der Zuruf «Hey, Siri!». Dieser wird auch dann erfasst, wenn der Bass wummert und mit normaler Lautstärke gesprochen wird. Der Unterschied zu einem Google-Home-Lautsprecher ist dabei enorm: Dieser muss während der Musikwiedergabe fast schon angebrüllt werden, nur um sich dann trotzdem taub zu stellen.
Die Musikqualität ist ebenfalls erstaunlich. Die kleine Garnspule bekundet nicht das geringste Problem damit, ein Wohnzimmer bis in die letzte Ecke zu beschallen. Die Bässe bleiben dabei kraftvoll, die Höhen kristallklar. Mehr kann man von einem Gerät dieser Grösse nicht verlangen.
Für den direkten Vergleich mit einem Mitbewerber verwendeten wir einen Sonos One, der nahezu dieselben Abmessungen aufweist. Und so sehr wir den kleinen Sonos-Lautsprecher bis heute auch geschätzt haben: Im Vergleich zum HomePod wirkt die Wiedergabe fast schon blutleer. Doch der Sonos One ist eigentlich nicht der direkte Konkurrent, sondern die grösseren Kaliber wie zum Beispiel der Google Home Max. Allerdings steigt der Preis für konkurrenzfähige Lautsprecher sprunghaft an, sodass der HomePod zum Teil wie ein Schnäppchen wirkt.
Gleiche Grösse, keine Chance: Der Sonos One klingt neben dem HomePad kraftlos
Quelle: PCtipp / ze

AirPlay, Multiroom und Stereo

Egal, wo der HomePod heute gekauft wird: Er kann sein ganzes Potenzial noch nicht ausspielen. Zurzeit dudelt er als einsamer Lautsprecher vor sich hin. Mit dem Übertragungsprotokoll «AirPlay 2» werden die Möglichkeiten massiv ausgebaut: Dann werden auf Wunsch zwei HomePods für die Stereowiedergabe gekoppelt. Ausserdem lassen sich Multiroom-Lösungen realisieren, um ein ganzes Haus mit derselben Musik zu beschallen. AirPlay 2 wird im Verlauf dieses Jahres veröffentlicht – vielleicht morgen, vielleicht aber auch erst in einigen Monaten.

Hier spielt die Musik

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Musikquellen. Der HomePod ist komplett auf Apples eigenen Streaming-Dienst «Apple Music» geeicht. Nur darüber lassen sich Songs, Alben oder Interpreten mit Siri finden. Eine Sprachsteuerung von Spotify ist zum Beispiel nicht möglich.
Allerdings kann der HomePod bereits heute durch AirPlay 1 bespielt werden. Dabei wird die Musikwiedergabe in einer App wie Spotify gestartet und der HomePod als Ausgabegerät definiert. Auf diese Weise lässt sich der HomePod sogar von einem Android-Gerät füttern, wenn eine App hinzugezogen wird, die ganz inoffiziell AirPlay unterstützt.

Bezugsquellen und Preis

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei unserem HomePod um ein UK-Gerät, das uns freundlicherweise von der Firma Digitrends zur Verfügung gestellt wurde. Der HomePod ist dort in Weiss oder Space Gray für 519 Franken verfügbar. Der Versand ist inklusive, zum Lieferumfang gehört ein Adapter für unsere Steckdosen.

Vorläufiges Fazit

Für eine abschliessende Wertung ist es noch zu früh. Klar ist hingegen, dass der HomePod nicht nur eine gute Figur macht, sondern auch einen hervorragenden Klang bietet. Leider ist überhaupt nicht absehbar, wann der HomePod in der Schweiz angeboten wird. Zur Erinnerung: Auf dem Apple TV ist Siri in der Schweiz immer noch nicht verfügbar – über zwei Jahre nach Verkaufsstart. Apple hat sich entschlossen, die Sprachsteuerung bei Apple TV einfach auszuklammern. Doch der HomePod wird ganz sicher nicht ohne Siri ausgeliefert.
Wenn Sie also auf Siri verzichten können (oder nur in Englisch mit ihr reden), dann greifen Sie schon heute bedenkenlos zur Importversion, die irgendwann später durch ein Firmware-Update eingebürgert wird.


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