In Titan gewandet
13.09.2023, 11:01 Uhr
Die Highlights der neuen iPhones
Das «normale» iPhone 15 überbietet in vielen Bereichen das iPhone 14 Pro vom letzten Jahr, während die Oberschicht mit neuen Materialien und Funktionen aufwartet.
Das iPhone 15 Pro gibt es in zwei Grössen, aber immer aus Titan.
(Quelle: Apple Inc.)
Die Keynote-Präsentation bis zur Vorstellung des neuen iPhone 15 musste durchlitten werden. Denn zuvor prügelte Apple mit einem fünf Minuten langen Spot auf die Zuseher ein, um zu zeigen, wie weit die Umwelt-Bemühungen des Konzerns gediehen sind: Eine äusserst skeptische «Mutter Natur» stattet den Konzern-Oberen einen Besuch ab, führt sich auf wie eine gestrenge Gouvernante und lässt sich dann – natürlich – von den angestrebten Zielen besänftigen. Du meine Güte …
Das iPhone 15
Doch dann wurde es schnell besser. Die neuen iPhone-15-Modelle sind in jeder Hinsicht auf Vordermann gebracht worden. Mehr noch: Das «normale» iPhone ohne Pro im Namen schlägt mit Ausnahme der dritten Kamera in weiten Teilen das iPhone 14 Pro aus dem Vorjahr.
Das iPhone 15 ist in diesen Farben verfügbar.
Quelle: Apple Inc.
USB-C. Das war nun wirklich keine Überraschung. Nach einer Dekade hat der Lightning-Anschluss ausgedient und das iPhone 15 bekommt USB-C, so wie es bereits seit Jahren bei den iPads und natürlich den MacBooks der Fall ist. Hinter dem Stecker warten jedoch die Unterschiede: Das iPhone 15 überträgt die Daten nur gemäss den USB-2-Spezifikationen. Das Pro-Modell arbeitet hingegen mit USB 3.2 Gen 2, überträgt bis zu 10 Gbit und benötigt dazu ein entsprechendes Kabel, das nach dem jetzigen Stand des Wissens nicht zum Lieferumfang gehört.
Dynamic Island. Die «dynamische Insel», die einerseits die schwarze Aussparung rund um die Sensoren kaschiert und andererseits als Mitteilungszentrale funktioniert, ist inzwischen bei allen Modellen Standard.
Die «Dynamic Island» gehört bei allen neuen Modellen dazu.
Quelle: Apple Inc.
Displays. Die Displays sind ebenfalls aufgepeppt worden. Das iPhone 15 kommt mit einem 6,1 Zoll und das iPhone 15 Plus mit einem 6,7 Zoll grossen OLED, die beide mit enormen 2000 Nits im Freien strahlen. Dasselbe gilt auch für die Pro-Modelle, doch die haben ihre Qualitäten noch woanders: etwa bei der Wiederholrate von 120 Hz, während sich die kleinen Modelle mit 60 Hz begnügen müssen. Auch die Always-On-Funktionen bleiben den Pro-Modellen vorbehalten.
Kameras. Die kleinen Modelle haben jetzt ebenfalls die 48-Mpx-Kamera des iPhone 14 Pro an Bord – ein massives Update der 12-Mpx-Version des Vorgängers. Die Hauptkamera zeichnet mit 48 Mpx bei Blende ƒ/1,6 auf, das Ultraweitwinkel mit 12 Mpx bei Blende ƒ/2,4. Selbst das kleine Modell verfügt neben der digitalen auch über eine optische Bildstabilisierung.
Ausserdem bekommen das normale und das Pro-Modell einen «Porträtmodus der nächsten Generation» mit Fokus- und Tiefen‑Kontrolle. Das Video führt direkt zur besagten Stelle in der Keynote:
Ein Porträt ohne Makel, das mit einem iPhone 15 (ohne «Pro») aufgenommen wurde.
Quelle: Apple Inc.
Dabei erkennt das iPhone durch Machine Learning, dass eine Person oder ein Haustier angepeilt wird und speichert automatisch die Tiefeninformationen – ohne dass dazu der dedizierte Porträtmodus aktiviert werden muss. Später lassen sich der Fokus und die künstliche Tiefenschärfe nachbearbeiten:
Chip. Statt dem neusten A17-Chip haben das iPhone 15 und iPhone 15 Plus den A16 Bionic, genau wie letztes Jahr die Standard-Modelle.
Die Pro-Modelle
Titan-Chassis. Das Pro sieht zum Niederknien aus: Mit einer gebürsteten Oberfläche aus Titan wirkt es deutlich charaktervoller als mit dem auf Hochglanz polierten Edelstahl-Rahmen. Die Rückseite besteht weiterhin aus Glas, weil nur so der Empfang und das kabellose Laden gewährleistet bleiben.
Auch hier verdient Apple eine Superlative: Das sind bestimmt die traurigsten, deprimierendsten und Lebensfreude-absaugendsten «Farben» der gesamten Branche (und die neuen Hüllen von Apple sind auch nicht besser).
Quelle: Apple Inc.
Action-Button. Der Kippschalter für die Stummschaltung macht dem «Action-Button» Platz, der letztes Jahr mit der Apple Watch Ultra eingeführt wurde. Er bringt weiterhin das iPhone zum Schweigen, lässt sich aber auch individuell belegen und verfügt über ein haptisches Feedback.
Apple A17 Pro. Das neuste Kraftpaket der Kalifornier: Der neue A17 Pro beherbergt 19 Milliarden Transistoren und basiert auf dem 3-nm-Prozess von TSMC. Die Neural Engine verfügt über 16 Kerne und bietet eine Leistungssteigerung von 100 %. Die Video-Engine unterstützt nun die AV1-Hardware-Decodierung, was besonders bei YouTube-Videos von Vorteil ist.
Auch die GPU (Grafikeinheit) wurde umfassend überarbeitet und unterstützt neue Features wie Raytracing, KI-Upscaling und Mesh Shading, wie mehrere Spiele-Demos während der Keynote eindrücklich belegten. Dabei ist das Spielen am iPhone Pro nur die halbe Miete, weil das Gerät auch Videosignale über USB-C oder über einen Adapter via HDMI ausgeben kann – und das macht die technischen Daten gleich doppelt so spannend.
Kamerasystem. Die Hauptkamera arbeitet erneut mit einem 48-Mpx-Sensor. Standardaufnahmen sind mit 12 Mpx möglich, mit einer Option für 24 Megapixel – und das sind gute Neuigkeiten für alle, denen 12 Mpx zu wenig und 48 Mpx zu viel sind. Denn Apples neuer Bildprozessor verwendet nicht das 12-Mpx-, sondern das 48-Mpx-Foto als Ausgangsmaterial.
Das Kamerasystem des iPhone 15 Pro wirkt vertraut und kann doch sehr viel mehr.
Quelle: Apple Inc.
So werden klassische Kamerabrennweiten wie 24 mm, 28 mm oder 35 mm möglich. Überarbeitet hat Apple auch das Tele, das nun durch den grossen Sensor statt eines 3-fach-Zooms ein 5-fach-Zoom mit einer Brennweite von bis zu 120 Millimetern bietet.
Preise und Verfügbarkeit
Alle vier Modelle lassen sich ab dem kommenden Freitag, den 15. September, vorbestellen. Die Auslieferung erfolgt eine Woche später, am 22. September. Die Preise beginnen wie folgt:
Phone 15 mit 128 GB Speicher: 849 Franken
Phone 15 Plus mit 128 GB Speicher: 949 Franken
Phone 15 Pro mit 128 GB Speicher: 1079 Franken
Phone 15 Pro Max mit 256 GB Speicher: 1299 Franken