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20.11.2018, 11:05 Uhr
Oktober-Update für Windows 10 macht schon wieder Probleme
Microsoft hat die Verteilung des Oktober-Updates für Windows 10 für einen Teil der Nutzerschaft wieder deaktiviert. Grund sind Probleme mit verschiedenen Programmen und Systemkonfigurationen.
Nachdem Microsoft sein von Fehlern geplagtes Oktober-Updates in der vergangenen Woche mit reichlich Verspätung erneut ausgerollt hat, wurde die Verteilung für verschiedene Nutzer jetzt wieder angehalten. Grund hierfür sind Kompatibilitätsprobleme mit unterschiedlichen Programmen und Systemkonfigurationen. So sorgen etwa Apples iCloud, F5 VPN, OfficeScan und Worry-Free Business Security von Trend Micro sowie Geräte mit älteren AMD-Grafikkarten und angebundenen Netzwerkfestplatten für Probleme. Bis die Fehler behoben sind, will Microsoft den Rollout für die betroffenen Nutzer anhalten.
Auf der Support-Webseite von Microsoft gibt der Hersteller an, dass speziell die iCloud-Version 7.7.0.27 nicht mit dem Oktober-Update kompatibel sei. In der Praxis kommt es bei Apples Cloud-Client zu Problemen bei der Aktualisierung oder Synchronisierung freigegebener Alben. Auf Windows-Systemen mit Version 1809 lässt sich die Software daher nicht mehr installieren.
Indessen können Anwender der VPN-Software von F5 im Zuge des Windows-Updates unter Fehlern bei der Netzwerkverbindung leiden. So sorge etwa die Nutzung der Split-Tunneling-Funktion für Probleme. Und auch bei den Lösungen von Trend Micro führen verschiedene Bugs dazu, dass das Windows-Update vorerst nicht ausgespielt wird.
Abseits von Problemen mit Programmen einzelner Hersteller kommt es aber auch zu Verzögerungen bei gewissen Hardware- und Netzwerk-Konfigurationen. Systeme mit älteren AMD-Grafikkarten vom Typ Radeon HD2000 und HD4000 erhalten aufgrund fehlendem Update-Supports seitens AMD auch das Windows-Update nicht, da es zu Fehlern in Microsoft Edge oder dem Sperrbildschirm kommen kann.
Daneben adressiert Microsoft auf seiner Support-Seite Fehler im Zusammenhang mit zugeordneten Netzwerkfestplatten. Hier könne es zu Verbindungsproblemen kommen. Für diese Fehler hat Microsoft bereits einen vorläufigen Workaround auf Script-Basis erstellt. Bis Ende November soll aber ein Bugfix die Behelfslösung ersetzen.
Home-Nutzer sind offenbar Microsofts Versuchskaninchen
Die kontinuierlichen Probleme rund um die grossen Feature-Updates von Windows 10 machen deutlich, dass bei Microsofts Qualitätssicherung einiges im Argen liegt. Bereits das Frühjahrs-Update mussten die Redmonder aufgrund verschiedener Fehler gleich um mehrere Wochen verschieben.
Der verspätete Rollout stellt dabei weniger ein Problem dar als viel mehr die unzähligen Windows-Nutzer, die sich im Zuge des Updates mit nervigen Fehlern herumschlagen müssen. Denn während Firmenkunden und Anwender der Pro-Edition die Feature-Updates aufschieben können, bis die meisten Bugs beseitigt sind, ist Home-Anwender dieser Luxus nicht vergönnt.