Notfallupdate
14.06.2017, 14:35 Uhr
Microsoft flickt auch bei Windows XP und Vista
Trotz Support-Ende veröffentlicht Microsoft ein Sicherheitsupdate für seine veralteten Betriebssysteme Windows XP und Vista. Die gegenwärtig «besondere Bedrohungslage» habe dies notwendig gemacht. Die Systeme gelten allerdings weiterhin als unsicher.
Eigentlich hatte Microsoft den Support für Windows XP längst eingestellt. Umso grösser ist die Überraschung, dass die Redmonder zu ihrem monatlichen Patchday jetzt auch eine Aktualisierung für das Uralt-Betriebssystem veröffentlicht haben. Auch Windows Vista, dessen Support erst kürzlich ausgelaufen ist, bekommt ein Update. Notwendig geworden waren die Aktualisierungen, da laut Microsoft jüngst eine «besondere Bedrohungslage» entstanden ist. Gerade der Missbrauch durch staatliche Stellen habe das Unternehmen dazu veranlasst, besonders kritische Sicherheitslücken zu stopfen, teilte Microsoft in einem Blog-Eintrag mit. Damit spielen die Redmonder unter anderem auf die verheerende Cyber-Attacke WannaCry an, die auf staatliche Behörden wie die NSA zurückzuführen ist. Statt die Lücke aber an Microsoft zu melden, nutzte der US-Geheimdienst dieses Leck gleich selbst aus, um User auszuspähen. Dabei wurde billigend in Kauf genommen, dass Kriminelle ebenfalls Wind von dem Sicherheitsleck bekommen und dieses für ihre Machenschaften nutzen
Support wird nicht wieder aufgenommen
Trotz des unerwarteten Updates sollten Nutzer der alten Betriebssysteme diese Massnahme nicht falsch verstehen. Der Support für Windows XP und Vista sei ausgelaufen und man habe auch nicht vor, diesen wieder aufzunehmen, so die Redmonder in ihrem Statement weiter. Ausserdem wies das Unternehmen darauf hin, dass nur die nötigsten Patches vorgenommen worden wären. Die Systeme würden aber weit mehr Sicherheitslücken aufweisen. Die grösstmögliche Sicherheit bieten demnach nur die aktuelleren Versionen Windows 8.1 und Windows 10, die ebenfalls mit Sicherheitsupdates versorgt wurden. Wer trotzdem weiterhin mit Windows XP und Vista arbeiten will, aber keine automatischen Updates erlaubt, sollte dieses schnellstmöglich manuell durchführen. Ausserdem stellt Microsoft hierfür einen Artikel zur Hilfestellung für das Update bereit. Ausser den Betriebssystemen liefert Microsoft auch Software-Updates für den Edge-Browser, den Internet Explorer, Microsoft Office, den Windows Kernel und die Windows Shell. Eine detaillierte Liste aller Aktualisierungen stellen die Redmonder auf ihrer Homepage zur Verfügung.