04.10.2004, 00:00 Uhr

Linux als Trittbrett für Raubkopien

Auf drei Vierteln der nächstes Jahr ausgelieferten PCs mit vorinstalliertem Linux wird doch Windows drauf gespielt. Das will das Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest im Rahmen einer Studie herausgefunden haben.
In aufstrebenden Märkten (Asien, Osteuropa und Lateinamerika) werden 2005 mehr als 11,5 Prozent der PCs mit vorinstalliertem Linux verkauft. Doch einige dieser Kunden wählen das quelloffene Betriebssystem nicht, um von Microsoft unabhängig zu bleiben, sondern um sich die Anschaffungskosten für Windows und weitere kostenpflichtige Software zu sparen. So schätzt Gartner, dass etwa zwei Fünftel dieser Linux-PCs kurz vor ihrer Inbetriebnahme mit Raubkopien von Microsoft Windows bestückt werden.
Zwar sinken die Preise für reine Hardware beständig, doch bei gleich bleibenden Anschaffungskosten für das Redmonder Betriebssystem steigt deren Anteil am PC-Kaufpreis. Während in den USA der Windows-Kostenanteil am PC von fünf Prozent im Jahr 1996 auf zwölf Prozent heute gestiegen ist, müssen Kunden in Asien 15 Prozent ihres PC-Budgets für das proprietäre Betriebssystem aufbringen.
Angesichts des geringeren verfügbaren Einkommen in den weniger entwickelten Regionen, verwundert es daher nicht, dass die dortigen Anwender sich mit Open Source Geld sparen wollen. In Ländern wie Russland, China oder in Lateinamerika verkaufen einige Hersteller bis zu 40 Prozent ihrer PCs mit vorinstalliertem Linux. Selbstredend ist dieser Anteil im produktiven Betrieb weit geringer. Laut Gartner eignet sich Linux lediglich für spezifische Branchen, etwa für Finanzdienstleister, Telekommunikationsunternehmen oder für den Einzelhandel.



Das könnte Sie auch interessieren