Uno-Plattform
19.10.2020, 15:07 Uhr
Windows-Rechner unter Linux
Die Uno-Plattform hat den Open-Source-Windows-Rechner auf Linux portiert. Hintergrund: Man wollte zeigen, dass die Open-Source-Gemeinschaft ein Stück Windows effektiv auf Linux bringen kann.
Als anschauliches Beispiel für die plattformübergreifende Reichweite, welche die Uno Platform C#- und Windows-Entwicklern bieten kann, wurde bereits vor einiger Zeit der Windows Calculator auf iOS, Android, macOS und Web/WebAssembly portiert.
Zusammen mit dem Canonical-Team wurde er jetzt auch auf Linux portiert und läuft nicht nur auf Ubuntu, sondern auch auf folgenden Plattformen: Red Hat Enterprise Linux, Linux Mint, Debian, Fedora, openSUSE, Manjaro, Kubuntu, KDE Neon, Elementary OS, CentOS und Arch Linux. Der Uno-Calculator läuft jetzt also vom Linux-Desktop bis hin zu einem Raspberry Pi.
Statt «nur» auf den etwa 1,5 Milliarden Windows-Geräten kann der Rechner nun auf insgesamt 7,5 Milliarden PCs nativ ausgeführt werden - und auf allen Geräten auf denen ein moderner Webbrowser läuft, beispielsweise in einem Tesla.
Die Uno-Plattform erlaubt das Erstellen pixelgenauer C#- und XAML-Anwendungen aus einer einzigen Quelle, die über WebAssembly nativ auf Windows, iOS, Android, MacOS, Linux und Web laufen. Die Uno-Plattform ist Open Source (Apache 2.0) und auf GitHub verfügbar.
Auf der UnoConf 2020 wurde eine Vorschau auf die Unterstützung der Uno-Plattform für Linux durch ein Skia-Backend vorgestellt, das als Teil der kommenden Version 3.1 allgemein verfügbar werden soll. Da es bei der Uno-Plattform darum geht, Code plattformübergreifend wiederzuverwenden, ging es bei der Portierung des Rechners hauptsächlich darum, den C++-Teil des Rechners mit GCC zu kompilieren und einen neuen .NET 5 «Projektkopf» hinzuzufügen. Dieser neue Kopf verwendet den Rest des Rechner-Quellbaums, der den gesamten C#- und XAML-Code enthält, der bereits auf den anderen Plattformen läuft.
Wer die Uno-Plattform ausprobieren möchte, kann das anhand dieser Anleitung mit Visual Studio tun. Nach rund zehn Minuten soll damit eine erste Single Page App fertig sein.
Autor(in)
Bernhard
Lauer