02.08.2012, 08:25 Uhr

Microsoft will mit Outlook.com Gmail den Garaus machen

Mit Outlook.com, dem Nachfolger des Webmaildienstes Hotmail.com, will Microsoft nun ernsthaft Gmail konkurrenzieren.
Outlook.com ist im Metro-Stil gehalten
Microsoft hat mit Outlook.com einen neuen Webmail-Dienst für Privatkunden vorgestellt, der Hotmail ersetzen und zum Angriff auf Gmail blasen soll. Outlook.com kann ab sofort in einer kostenlosen Vorabfassung ausprobiert werden. «Outlook.com zeichnet sich durch eine übersichtliche Optik aus. Das Design ist anwenderorientiert und ermöglicht eine intuitive und nahtlose Nutzung über alle Plattformen hinweg», heisst es in der offiziellen Ankündigung von Microsoft. In einem Blog-Eintrag stellt Chris Jones, Microsofts Vice President for Windows Live, den neuen Webmail-Dienst Outlook.com vor und gibt zunächst einen Rückblick auf die Entwicklung der Webmail-Dienste. Demnach habe Microsoft im Jahre 1996 seinen Webmail-Dienst unter dem Namen HoTMaiL gestartet (was so nicht stimmt: Hotmail war zunchst ein unabhngiger Webmaildienst, den Microsoft 1997 gekauft hat), vor acht Jahren sei Googles Gmail gestartet und Hotmail habe mit immer neuen Funktionen nachgezogen. In Wirklichkeit habe sich aber im Webmail-Dienst-Bereich nach Ansicht von Microsoft in den letzten Jahren nichts geändert. Und das in einer Zeit, in der die Mail-Postfächer der Nutzer immer voller und die Bedeutung sozialer Netzwerke grösser geworden sei. Ausserdem verbringen die Menschen immer mehr Zeit mit mobilen Endgeräten und mit der Verwaltung ihrer Termine, so Jones. Microsoft will mit dem neuen Outlook.com das geänderte Nutzerverhalten und die Ansprüche an Webmail-Dienste besser berücksichtigen. So bietet Outlook.com beispielsweise eine direkte Anbindung an alle gängigen sozialen Dienste, wie etwa Facebook, Twitter, LinkedIn und Google. Künftig soll auch Skype in Outlook.com integriert werden. Auf Outlook.com können Anwender ausserdem ihre Mails automatisch nach Kategorien wie Kontakte oder Newsletter sortieren lassen. Hinzu kommt eine Integration der Office Web Apps, zu denen neben Word und Excel auch PowerPoint, OneNote und Skydrive gehören. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Erster Eindruck Im Kampf gegen die Konkurrenten wie Gmail verspricht Microsoft auch einen besseren Datenschutz. So würden in privaten Mails der Anwender beispielsweise keinerlei Anzeigen eingeblendet werden. Alle Mails werden - wie es von Webmail-Diensten gewohnt ist - in der Cloud gespeichert und sind somit überall und auf jedem Endgerät verfügbar. Ausserdem legt Microsoft bei Outlook.com Wert auf ein möglichst schlankes Design, so dass mehr Platz für die Darstellung von Mails bleibe. Outlook.com nutzt des Weiteren Exchange ActiveSync, welches auch die kürzlich vorgestellte Vorabversion von Outlook 2013 nutzt, wodurch alle Mails, Kontakte und Kalender über mehrere Geräte hinweg synchronisiert werden.

Outlook.com - Webmail direkt ausprobieren

Interessierte Anwender können auf Outlook.com die Vorabversion des neuen Webmail-Dienstes ausprobieren. Wer bereits Hotmail nutzt, der kann per Mausklick auf die Vorabversion wechseln. Alternativ kann man sich neu anmelden und erhält dann eine neue Mail-Adresse für die Nutzung des Dienstes. Die Vorabversion von Outlook.com ist komplett in deutscher Sprache verfügbar. Auffällig ist die Orientierung des Designs am Metro-Stil, das Microsoft auf Windows Phone, bei der Xbox 360 und bei Windows 8 einsetzt. Alle wichtigen Funktionen finden sich in der oberen Leiste und mit einem Klick auf das Outlook-Logo oben links erhält man Zugriff auf die Funktionen «Kontakte», «Kalender» und «Skydrive». In den Einstellungen können Sie unter «E-Mails von anderen E-Mail-Konten aus senden/empfangen» die von Ihnen bereits genutzten anderen Webmail-Dienste wie GMX, Web.de oder zum Beispiel auch Gmail mit Outlook.com verknüpfen und alle dort eingehenden Mails anzeigen lassen. Ein integrierter Virenschutz und Sortierdienst sorgt für Sicherheit und regelbasiertes Filtern unerwünschter Zuschriften. Klar - Outlook.com übernimmt viele der Funktionen, die Hotmail in den letzten Monaten und Jahren hinzugefügt wurden. Während der Preview-Phase werden dem neuen kostenlosen Mail-Dienst sicherlich noch viele neue Funktionen, wie etwa die Skype-Integration hinzugefügt. Die Bündelung der vielen ehemaligen Windows-Live-Dienste unter der bekannten (und beliebten) Marke «Outlook» macht Sinn und die aufgeräumte Oberfläche von Outlook.com weiss zu gefallen. 5GB Onlinespeicher reichen den meisten Privatanwendern sicherlich zunächst aus.

Ankündigungsvideo von Microsoft




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