Frameworks erleichtern den KI-Einstieg

Frameworks

Unternehmen, die erste Geh­versuche mit Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen sowie neuronalen Netzen und Deep Learning starten wollen, steht eine breite Palette von Software-Paketen zur Verfügung - über die Cloud und On-Premise. Neben den proprietären Angeboten von AWS, Goo­gle, IBM und Microsoft gibt es viele auch kostenlos als Open Source. Wer sich auf maschinelles Lernen konzentrieren möchte, kann auf etablierte Frameworks wie scikit-learn oder SystemML zurückgreifen, das ursprünglich von IBM stammt, mittlerweile aber unter der Apache-Lizenz freigegeben wurde. Alternativen sind Apache Mahout und Microsofts Machine-Learning-Toolkit DMTK.
Komplexere KI-Anwendungen lassen sich mit Hilfe von Deep Learning (DL) und neuronalen Netzen erstellen. Die Mehrzahl der entsprechenden Frameworks basiert auf der Programmiersprache Python und ist ebenfalls als Open-Source-Software erhältlich. Allerdings plädieren Entwicklungsfirmen wie Skymind für Lösungen auf Basis von Java wie Deeplearning4j. Ein Grund dafür ist die höhere Performance, ein weiterer die weite Verbreitung von Java und Java Virtual Machine (JVM) in Unternehmen.
Unter den Deep-Learning-Frameworks auf Grundlage von Python bieten sich Klassiker wie TensorFlow und das ein­steigerfreundliche Keras an. Zu den neueren Paketen zählt Caffe2, ein schnelles und leichtgewichtiges Framework, das auch für grosse Produktivumgebungen tauglich ist.
Ebenfalls für grosse Datenbestände ausgelegt ist Microsofts Open-Source-Toolkit CNTK. Zu dessen Vorzügen gehören der hohe Optimierungsgrad der Komponenten, der geringe Ressourcenbedarf und die Performance. Abstriche müssen Nutzer beim Support machen: Er ist wegen der kleineren Community nicht so ausgeprägt wie bei einigen anderen Frameworks.

Komplettsysteme

Unternehmen sind für KI-Anwendungen aber nicht allein auf Public-Cloud-Ser­vices oder Frameworks angewiesen. Eine, allerdings nicht ganz billige Alternative sind Komplettsysteme, wie sie zum Beispiel Pure Storage und Dell EMC anbieten. Ein Vorteil solcher KI-Pakete ist, dass Unternehmen alles aus einer Hand erhalten: Server, Grafikprozessoren, Storage sowie KI-Frameworks und Bibliotheken für Machine Learning oder dessen Schwestertechnologie Deep Learning.
Pure Storage hat gemeinsam mit Cisco die hyperkonvergente Appliance FlashStack for AI entwickelt. Die Server und Netzwerk-Switches steuert Cisco bei. Die für KI-Anwendungen optimierten Grafikprozessoren kommen von Nvidia, die Flash-Speicher-Komponenten von Pure Storage. Ausserdem hat Pure Storage zusammen mit Nvidia eine «AI-Ready In­frastructure» (AIRI) entwickelt. Auch sie basiert auf Flash­Blade-Speichersystemen von Pure Storage sowie DGX-1-Systemen von Nvidia. Mit AIRI Mini steht zudem eine Einstiegslösung für kleinere Unternehmen zur Verfügung. Von Nvidia selbst gibt es zudem eine Data Science Workstation. Sie soll sich besonders für Data Scientists eignen, die eher traditionelle Datenanalysen mit Machine Learning betreiben wollen.
Einen vergleichbaren Ansatz bietet Dell EMC. Mit Hilfe von HPC-Servern (High-Performance Computing) wie dem PowerEdge C4140 und integrierten Tesla-Grafikkarten von Nvidia können Unternehmen beispielsweise die Qualitätssicherung in der Fertigung um KI- und ML-Funktionen erweitern.



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