Künstliche Intelligenz
11.11.2019, 10:04 Uhr
Algorithmus sagt Blitzeinschläge voraus
Forscher der ETH Lausanne wollen mit Hilfe von KI, in einem Gewitter den Ort des nächsten Blitzeinschlags vorhersagen.
Niemand weiss, wo genau ein Blitz einschlägt. Aber Forschende können die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Region und bestimmte Zeiträume berechnen. Mit einem System aus Standard-Wetterdaten und künstlicher Intelligenz sollen die Berechnungen nun besser werden.
Blitze gehören zu den unberechenbarsten Phänomenen der Natur. Und doch wollen Forschende ihnen mit Berechnungen zu Leibe rücken: Ein Team um Farhad Rachidi von der ETH Lausanne (EPFL) hat eine Methode entwickelt, um Blitzeinschläge für die nächsten 10 bis 30 Minuten in einem Radius von 30 Kilometern zu berechnen. Das System nutzt Standard-Wetterdaten und künstliche Intelligenz, wie die EPFL am Freitag mitteilte.
«Bisherige Systeme sind langsam und sehr komplex, und sie benötigen teure externe Daten aus Radar- und Satellitenmessungen», erklärte Amirhossein Mostajabi, der die Technik entwickelt hat, in der Mitteilung. «Unsere Methode hingegen nutzt Daten, die man mit jeder Wetterstation sammeln kann.» So liessen sich auch abgelegene Regionen abdecken, die ausserhalb der Reichweite von Radar und Satelliten liegen. Zudem mache das Verfahren frühzeitige Warnungen möglich, weil die Daten und die Analyse in kürzester Zeit zur Verfügung stehen.