24.04.2010, 18:34 Uhr

Microsoft TechDays 2010 - Grosse Themenvielfalt für Entwickler

Wenn die TechDays 2010 Swiss, die Anfang April in Basel und Genf stattfanden, eines deutlich gemacht haben, dann dass Entwicklern im Microsoft-Umfeld eine bisher nie dagewesene Themenvielfalt zur Auswahl steht, die vom Cloud-Computing über die klassischen Desktop-Programmierung mit Silverlight 4 im Mittelpunkt bis zur neuen Mobilplattform Windows 7 Series reicht. Das gewählte Motto ,,Volle Kraft voraus" soll daher auch ein wenig jenen Optimismus verbreiten, der angesichts der zu bewältigenden Herausforderungen von Nöten ist.
Die TechDays Swiss sind eine hervorragende Gelegenheit, einen Überblick über die aktuellen Themen im Microsoft-Umfeld zu erhalten. Da die TechDays nicht nur die klassischen Developers ansprechen, sondern auch die mit Serveradministration beschäftigten IT-Pros und die zunehmend auch für Microsoft interessante Gruppe der Webdesigner ist die Themenpalette entsprechend groß. Und da aus aktuellen Anlass auch Vorträge zu SharePoint 2010 und Office 2010 ins Programm genommen wurden wird deutlich, dass man sich auf eine Veranstaltung wie den TechDays Swiss entweder gezielt vorbereitet oder, passend zum von Microsoft gewählten Motiv Seefahrt, wie auf einer Kreuzfahrt entspannt zurücklehnt und sich von den jeweils mit 60 Minuten Dauer angenehm kurzen Vorträgen berieseln oder inspirieren lässt.

Silverlight 4 und Spaß mit Gadgets

Silverlight 3 und vor allem die ,,RIA Services" (inzwischen WCF RIA Services, die aktuell als Release Candidate 2 vorliegen) waren eines der großen Themen auf den TechDays 2009. Inzwischen ist Silverlight 4 da. Ronnie Sauermann, Principal Architect bei Microsoft Schweiz, stellte die Neuerungen von Silverlight 4 in zwei aufeinander aufbauenden Vorträgen vor und bewies besonderen Einfallsreichtum als er ein kleines Gadget, das die Entfernung zwischen Sensor und einem Gegenstand misst, in seine mit Blend und Visual Studio erstellte Silverlight 4-Deep Zoom-Demo einbaute, was zur Folge hatte, dass das App jeweils in ein Gemälde hin- und hinauszoomte, wenn Ronnie sich auf den Sensor hinzu oder von ihm weg bewegte. Cool.










Abbildung 1: Mit 1.100 Besuchern lockten die TechDays 2010 in Basel 150 Besucher mehr an als im "Krisenjahr" 2010

Wann kommt die Private Cloud?

Ein Vortrag zum Thema Azure hätte im letzten Jahr noch viele Neugierige angezogen, die erst einmal wissen wollten was man sich unter der Wolke überhaupt vorstellen muss. Das war 2009. In diesem Jahr, Azure ist seit zwei Monaten ein offizielles Service-Angebot, geht es um konkretere Fragen, die unter anderem Ingo Rammer in seinem AppFabric-Vortrag (dahinter stehen zwei Technologien, die bis November 2009 noch unter ihren Codenamen Dublin und Velocity bekannt waren) im Detail beantworten konnte.

Auch das Thema ,,Private Cloud" schwebte durch die Veranstaltung, wenngleich sich Microsoft in diesem Punkt noch bedeckt hält und auf die europäischen Data Center in Dublin und Amsterdam verweist. Viele Großkunden, insbesondere in der Schweiz, werden sich nicht auf ein solches ,,Public Cloud"- Angebot nicht einlassen wollen und die Azure-Plattform mit eigenen Servern hosten wollen, was zu mindestens technisch kein Problem sein sollte.

Etwas schade war, dass es am Ende eines Vortrages keine Gelegenheit zu Fragen gab. Diese Regelung wurde getroffen, um den engen Zeitplan nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Wer Fragen loswerden wollte, konnte dies an den verschiedenen Ständen im Foyer tun, die thematisch organisiert waren.










Abbildung 2: Entwickler zu sein bedeutet oft lebenlanges Lernen - z.B. über das MVVM-Pattern bei WPF

Innovation durch .NET - die Swiss .NET Innovation Awards 2010

Ein Highlight der Eröffnungsrede von Christoph Zogg, Director der Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz, war die Vorstellung der diesjährigen Preisträger des .NET Innovation Awards 2010. Auch wenn die Preisträger bereits in der DeveloperWorld bekanntgegeben wurden, hier noch einmal die fünf Finalisten:

>Swisscom und Monostream für Swisscom Air. Ein Silverlight-basiertes Produkt für Fernsehen über das Internet und Video on Demand, das durch gestochen scharfe Bilder beeindruckt. Reinschauen kann man unter http://web.tvair.swisscom.ch.

>Das Bundesamt für Strassen (Astra) und Cardz IT Solutions für KUBA, einer WPF-Anwendung zur Visualisierung und Verwaltung von zivilen Bauprojekten. Weitere Infos unter http://www.cadrz.ch/content.cfm?content=259.

>Dialogik für ihr ERP-System Dialogik Memory, das WCF/WIF (Windows Identity Foundation) und die Windows Azure App Fabric nutzt. Weitere Infos unter http://www.dialogik.ch/

>bbv Software für ihre Anwendung GARAtre, mit deren Hilfe Ingenierue physikalische Berechnungen zur Auslegung von Seilbahnanlagen durchführen können. Weitere Infos unter http://www.bbv.ch.

>Board International SA für ihr auf WPF, WCF, VSTO und Silverlight basierendes BI-Systems Board 7. Weitere Infos unter http://www.board.com.

Der erstmals verliehen .NET Innovation Award in der Kategorie Start Up ging an die T2Beam Technologies AG für ihr App athlosoft, ein auf dem .Net Compact Framework basierte App für Windows-Mobile-Smartphones, mit der Sportler ihre Körperwerte wie den Pulsschlag messen und überwachen und die erfassten Daten in Beziehung und Geo-Informationen setzen können. Weitere Infos unter http://www.athlosoft.com.

Die prämierten Projekte machen sehr schön deutlich, wie sich mit aktuellen Microsoft-Werkzeugen innovative Produkte umsetzen lassen. Für alle, die sich angespornt fühlen sollten im nächsten Jahr mit einem Beitrag am Wettbewerb teilzunehmen: Im Rahmen des BizSparks-Programms, das sich speziell an Startups richtet, stellt Microsoft Werkzeuge wie Visual Studio 2010 Professional und Expression Blend kostenlos zur Verfügung. Weitere Infos gibt es unter [1].

Links
[1] http://www.microsoftstartupzone.com/Software/Pages/Products_at_a_glance.aspx
Peter Monadiemi



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