23.03.2006, 06:52 Uhr
Überfälliges Tool für Oracle
Lange hat Oracle die Programmierer auf ein grafisches DB-Entwicklungstool warten lassen. Jetzt endlich ist SQL Developer da.
Die visuelle Darstellung in SQL Developer soll Programmierern, die Oracle-Datenbankapplikationen erstellen, ihre Aufgabe wesentlich erleichtern.
Ihr Entwicklungswerkzeug SQL Developer hatte die Datenbankspezialistin Oracle bisher als «Project Raptor» bezeichnet. Die gratis zu beziehende Software ist das erste grafische Tool für Datenbanken, das der Konzern auf den Markt bringt. Seit die Betaversion von SQL Developer Ende Dezember 2005 zum Download frei gegeben worden war, sei sie 76?000-mal herunter geladen worden, informiert die Herstellerin. Seit Mitte März ist nun also auch die offizielle Version 1.0 parat. Die Herstellerin bezeichnet die Software als direkte Konkurrentin zu der Open-Source-Plattform Eclipse.SQL Developers Vorläufer SQL Plus war noch zeichenorientiert gewesen. Oracle-Manager Mike Hichwa streut sich dementsprechend Asche aufs Haupt: «Es war allerhöchste Zeit dafür. Eigentlich hätten wir mit einem solchen Produkt schon vor vier, fünf Jahren auf den Markt kommen müssen.»Oracles Säumnis hat wiederum alternative Anbieter zum Zug kommen lassen, beispielsweise Quest Software mit ihrem «Toad for Oracle».
SQL Developer beruht auf demselben Java-Basiscode wie die hauseigene Entwicklungsplattform J-Developer. Jedoch unterstützt deren jüngste Version 10.1.3. nicht den gesamten Funktionsumfang von SQL Developer. Dies deshalb, weil SQL Developer weiter ergänzt wurde, während der Code von J-Developer bereits definitiv abgeschlossen war.SQL Developer soll einerseits als eigenständiges Produkt angeboten werden, andererseits soll seine gesamte Funktionalität in dem nächsten wichtigen Release von J-Developer - die Version 11g - integriert werden, so die Herstellerin. Die Entwicklungsumgebung unterstützt alle Versionen der Datenbanken Oracle 10g sowie 9i Database Release 2. Sie läuft unter Windows XP und 2000, den Linux-Distributionen von Novell und Red Hat sowie unter Apples Mac OS X. Wer eine Datenbanklizenz für Oracle hat, erhält ausserdem Support für das Entwicklungswerkzeug. Tutorials und Hands-on-Lessons für den Umgang mit der Software sowie ergänzende Whitepapers finden sich im Web.
Die Anbieterin betont, dass gerade die Unterstützung vieler Betriebssysteme von grossem Vorteil für die Anwender sei. Denn damit könne das Tool zum Beispieil unter dem Database Server installiert werden, der Zugriff darauf könne jedoch remote von den Desktops der Entwickler aus erfolgen. Dies reduziere den Datenverkehr im Netzwerk. Die Anbindung an die Datenbank erfolgt standardmässig über den «JDBC Thin»-Treiber, Oracle Home wird dafür nicht benötigt. Zum Installieren muss lediglich die heruntergeladene Datei entzippt werden.
www.oracle.com/technology/products/sql_developer/index.html
www.oracle.com/technology/products/sql_developer/index.html
Catharina Bujnoch