11.09.2007, 10:49 Uhr
Offline einfach weiterarbeiten
Online war gestern. Die Web-basierte Textverarbeitung «Zoho Writer» bietet nun auch einen Offline-Modus. Konkurrentin Google könnte folgen.
Selbst der modernste User ist nicht immer online. Deshalb verzichten noch viele Anwender darauf, Web-basierte Office-Suiten wie «Text & Tabellen» von Google oder Thinkfree regelmässig zu verwenden. Denn ist die Internetverbindung gekappt, ist auch in Sachen Produktivität der Ofen aus.
Die Adventnet-Tochter Zoho, Betreiberin gleichnamiger Online-Office-Applikationen, will dies ändern und hat für ihre Web-basierte Textverarbeitung «Writer» einen Offline-Modus eingeführt. Dessen Basis ist die quelloffene Technik «Gears» von Google. Nach der Installation eines entsprechenden Plug-ins für den Browser -unterstützt werden Firefox und Internet Explorer unter Windows, Linux und Mac-OS - lädt Writer die 15 zuletzt bearbeiteten Dokumente in einen Offline-Zwischenspeicher auf der Festplatte. Darauf können die Dokumente dann auch ohne Netzverbindung betrachtet werden.
Laut Raju Vegnesa von Zoho werde man in den nächsten Wochen den Offline-Modus nach und nach ausbauen, so dass die Dokumente auch editiert werden können. «Das ist lediglich der Anfang», postuliert Vegnesa. Da die zugrunde liegende Technik von Google stammt, dürfte auch die Suchmaschinen-Riesin ihre Applikationen mit Gears bestücken. Doch die Firma schweigt sich über entsprechende Pläne aus.
Zoho will dagegen das Offline Feature auch für die anderen Mitglieder ihrer Suite zur Verfügung stellen. Einmal funktionstüchtig, soll es ein weiteres Argument gegen die Installation eines ganzen Büropakets à la Microsoft Office oder Open-office sein. Denn bereits mit den jetzigen Versionen ist es möglich, die online erstellten Dokumente auf die Festplatte zu laden und sie dort offline mit der lokalen Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation weiterzuverarbeiten. Zoho bietet für diesen Zweck sogar ein Plug-in für Microsoft Office an. Doch selbst diese Zusatztools sind noch zu unhandlich und ungenau, was bestimmte Formatierungen anbelangt.
Auch Analysten sehen die Entwicklung mit Wohlwollen. Es sei die exakt richtige Antwort auf das zunehmende Bedürfnis der Anwender nach Mobilität, meinen sie.