Atos 04.04.2012, 11:56 Uhr

«Der Prozess zum Zero-E-Mail-Unternehmen ist im Gange»

Als der IT-Service-Anbieter Atos vor einem Jahr ankündigte, die E-Mail abschaffen zu wollen, warf dies hohe Wellen. In einem Interview sagte die Unternehmung heute, dass dies bis Ende 2013 zu schaffen sei.
Thierry Brenton, CEO von Atos Origin, findet E-Mail einen Produktivitätskiller.
Zwölf Monate ist es her, dass Atos Origin bekanntgab, auf E-Mails als Kommunikationsmittel zu verzichten (Computerworld.ch berichtete). In einem Interview mit Golem.de bestätigte Atos-Deutschland-Sprecher Stefan Pieper, nach wie vor an diesem Plan festzuhalten: «Der Prozess zum Zero-E-Mail-Unternehmen ist im Gange.» Als Ziel nannte Atos im vergangenen März, in drei Jahren keine E-Mails mehr zu gebrauchen. «Wir planen nicht, die Zielmarke zu verändern», sagt Pieper. Um das zu bewerkstelligen, setzt Atos auf Schulungsmassnahmen, welche zu einem Umdenken im Umgang mit der elektronischen Post führen soll.  Der Abschied von der E-Mail-Kommunikation führt dazu, dass Vorgesetzte ihre Angestellten nicht mehr so genau kontrollieren können, denn bisher wurden sie von ihrem Teammitgliedern immer ins CC Feld gesetzt, wie der Sprecher erklärt. «Sie müssen sich also mehr um die Leute kümmern, und das ist auch so gewollt.» Damit spricht er aber nur die internen E-Mails an, die ab Ende 2013 nicht mehr eingesetzt werden soll. « In der externen Kommunikation werden wir weiterhin E-Mail nutzen», meinte der Sprecher gegenüber golem.de weiter. 

Revolutionäres Gedankengut oder Schnapsidee?

Atos Origin ist ein internationaler IT-Dienstleister mit 80 000 Mitarbeitern weltweit. Im März des vergangenen Jahres kündigte CEO Thierry Brenton an, auf die E-Mail als Kommunikationsmittel zu verzichten. «Die Anzahl E-Mails, die wir erhalten und verschicken, ist schlecht für unser Geschäft da zutiefst unproduktiv», sagte Brenton damals. «Unsere Manager sind wöchentlich während 5 bis 20 Stunden damit beschäftigt, ihre Mails zu bearbeiten», fügte er an.  Es sei nicht normal, dass einige Kollegen stundenlang am Abend ihre E-Mails abarbeiten müssten. Die E-Mail sei darum kein geeignetes Kommunikationswerkzeug mehr.



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