Führungswechsel 03.03.2020, 12:17 Uhr

Pekka Lundmark übernimmt Nokia-Chefposten

Nokia tauscht im Laufe des Jahres den CEO aus. Pekka Lundmark kehrt zum Netzwerk-Ausrüster zurück und wird den Posten von Rajeev Suri übernehmen.
Pekka Lundmark wechselt vom Energiekonzern Fortum zu Nokia
(Quelle: Fortum)
Der Netzwerk-Ausrüster Nokia wechselt mitten im Kampf um entscheidende Aufträge zum 5G-Ausbau den Chef aus: Zum 1. September soll Pekka Lundmark den Spitzenjob von Rajeev Suri übernehmen, wie das finnische Unternehmen mitteilt. Lundmark ist aktuell Chef der Energiefirma Fortum. Von 1990 bis 2000 arbeitete er jedoch bereits in verschiedenen Positionen für Nokia – unter anderem verantwortete Lundmark die Strategie der Netzwerk-Sparte.
In der Zwischenzeit hat sich der Konzern voll und ganz auf das Ausrüsten von Telekommunikations-Netzen fokussiert. So verkaufte Nokia das Handy-Geschäft und den Kartendienst Here. Dafür übernahm man nicht nur das Geschäft des langjährigen Partners Siemens, sondern kaufte auch den Konkurrenten Alcatel-Lucent. Vor gut zehn Jahren übernahm dann Suri die Führung der Netzwerk-Sparte und 2014 auch die des gesamten Konzerns. Der amtierende Nokia-CEO wird den Posten laut Mitteilung am 31. August räumen. Danach soll Suri noch bis am 1. Januar 2021 als Berater im Verwaltungsrat verbleiben.

Umkämpftes Geschäft

Das Netzausrüster-Geschäft ist umkämpft. Die Schwergewichte Ericsson und Nokia spüren den Preisdruck von chinesischen Konkurrenten wie Huawei und ZTE. Nokia schloss das vergangene Jahr mit einem mageren Gewinn von 7 Millionen Euro ab – nach einem Verlust von 340 Millionen Euro 2018.
Ein Faktor für die Zukunft von Nokia könnte werden, welche Rolle Huawei beim Ausbau der 5G-Netze in Europa spielt. Der 5G-Datenfunk mit hohen Geschwindigkeiten und kurzen Reaktionszeiten gilt als Standard der Zukunft unter anderem für die Industrie. Vor allem die USA warnen vor einer Gefahr von Spionage und Sabotage mit Hilfe von Huawei-Technik und machen Druck auf Verbündete, den Konzern vom Netzausbau auszuschliessen.
Huawei weist die Vorwürfe zurück. Zuletzt zeichnete sich in Europa der Kurs ab, «risikobehaftete Anbieter» aus dem Kern der Netze herauszuhalten, aber in der Rand-Infrastruktur zuzulassen. Da Telekom-Firmen traditionell mindestens zwei Lieferanten haben wollen, könnte das Nokia helfen, sich neben Ericsson einen festen Platz in 5G-Netzen zu sichern.



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