Ortungsgeräte
03.05.2023, 07:22 Uhr
Apple und Google legen Standard gegen unerwünschtes Tracking vor
Apple und Google wollen zusammen gegen unerwünschtes Tracking mittels Bluetooth-Ortungsgeräten vorgehen. Funktionieren soll das über einen neuen Industriestandard. Auch andere grosse Hersteller sind mit an Bord.
Mit einer gemeinsamen Initiative wollen Google und Apple den Missbrauch von Bluetooth-Ortungsgeräten zum ungewünschten Tracking verhindern
(Quelle: Unsplash/Brett Jordan)
Die IT-Riesen Apple und Google wollen mit einer gemeinsamen Initiative den Missbrauch von kleinen Bluetooth-Ortungsgeräten für unerwünschtes Tracking von Personen verhindern. Der Vorschlag für einen Industriestandard über die Mobilplattformen Android und iOS hinweg werde auch von anderen relevanten Herstellern wie Samsung, Tile, Chipolo, eufy Security und Pebblebee unterstützt, teilten die Unternehmen am Dienstag mit.
In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Vorfälle bekannt, bei denen die AirTags von Apple oder andere Bluetooth-Tracker dazu benutzt wurden, um Menschen gegen ihren Willen zu verfolgen. Apple führte zwar einige Schutzmassnahmen ein, um Stalking durch AirTags zu verhindern.
So geben fremde AirTags, die sich eine Zeit lang in der Nähe einer anderen Person befinden, einen Warnton ab. Ausserdem bekommen die potenziellen Verfolgungsopfer auf dem iPhone Hinweise darauf, wie sie den fremden AirTag in ihrer Nähe deaktivieren können. Dieser Anti-Stalking-Schutz funktioniert aber nur dann, wenn alle Beteiligten ein iPhone verwenden. Das soll sich nun ändern.
«Dieser neue Industriestandard baut auf den Schutzmassnahmen von AirTag auf und ist durch die Zusammenarbeit mit Google ein entscheidender Schritt nach vorn, um unerwünschtes Tracking unter iOS und Android zu bekämpfen», sagte Ron Huang, Vizepräsident von Sensing and Connectivity bei Apple. Die Spezifikation wurde über die Internet Engineering Task Force (IETF), eine führende Organisation für die Entwicklung von Standards im Internet, eingereicht.
Interessierte Unternehmen können den Entwurf in den kommenden drei Monaten prüfen und kommentieren. Apple und Google wollen dann bis Ende 2023 eine Implementierung des Standards bei der Produktion für unerwünschte Tracking-Warnhinweise veröffentlichen, die dann in künftigen Versionen der Mobil-Betriebssysteme iOS und Android unterstützt werden soll.