Studie von Kaspersky Lab 18.06.2019, 14:43 Uhr

Junge Mitarbeiter sind bei der IT-Security sorglos

Der sogenannten Generation Z ist der Schutz der Privatsphäre weniger wichtig als den Baby-Boomern. Auch in Sachen IT-Security sind junge Mitarbeiter risikofreudiger unterwegs. Dies haben verschiedene Studien von Kaspersky Lab ergeben.
Jüngere Mitarbeiter sind punkto Datenhandhabung weniger ordentlich als ältere Angestellte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Kspersky Lab
(Quelle: Kaspersky)
Mitglieder der sogenannten Generation Z (1996 bis 2000 geboren) verhält sich sorgloser in puncto Datenschutz und -hygiene als Nutzer vorhergehender Generationen. Das zeigen gleich mehrere Studien des IT-Security-Spezialisten Kaspersky Lab.
So hat eine Umfrage von Kaspersky unter 4000 Befragten aus Deutschland und Grossbritannien ergeben, dass der Schutz der Privatsphäre der Generation Z zumindest weniger wert ist als älteren Nutzern: So stimmen 93 Prozent der Baby-Boomer (Jahrgang 1946 bis 1964) der Aussage zu, dass ihnen die Wahrung der Privatsphäre wichtig ist; unter den Vertretern der Generation Z hingegen nur 81 Prozent. Eine noch grössere Differenz zeigt sich bei der Aussage, dass die Wahrung des Datenschutzes in der heutigen vernetzten Welt wichtiger als jemals zuvor sei – die Generation Z stimmt hier mit 63 Prozent zu, die Baby-Boomer hingegen mit 80 Prozent.
«Ob im Strassenverkehr oder im Internet – junge Menschen agieren generell risikofreudiger als ältere», ordnet Frank Schwab, Medienpsychologe und Lehrstuhlinhaber des Instituts Mensch-Computer-Medien an der Universität Würzburg, die unterschiedliche Wahrnehmung der Generationen gemäss einer Mitteilung von Kaspersky Lab ein.
Auch im Online-Verhalten agieren die innerhalb der Studie befragten Teilnehmer bezüglich IT-Sicherheit und Datenschutz riskanter. So sagen 15 Prozent der Generation Z, dass sie geheime Informationen auf ihrem Smartphone speichern. Dies im Vergleich zu 2,8 Prozent bei den Über-55-Jährigen.

Mehr Daten-Chaos am Arbeitsplatz

Eine weitere internationale Studie von Kaspersky zum Thema Datenchaos beziehungsweise Datenmüll am Arbeitsplatz hat ergeben, dass sich die heute 18- bis 24-Jährigen in ihrer Datenbearbeitungsdisziplin signifikant von der Generation 55+ unterscheiden - mit verheerenden Folgen für die IT-Sicherheit in Unternehmen. Denn fehlt der Überblick beziehungsweise die nötige Kontrolle darüber, welche Daten von einem Mitarbeiter verwaltet werden, können unbefugte Dritte – etwa Kollegen ohne entsprechende Zugriffsrechte, ehemalige Mitarbeiter oder Personen ausserhalb des Unternehmens – Zugang zu sensiblen Informationen erhalten. Ein Umstand, der mögliche finanzielle Folgen oder sogar Reputationsverlust für das betroffene Unternehmen zur Folge haben kann.
Die Generation Z geht auch mit Passwörtern etwas sorgloser um als die sogenannten Baby-Boomer
Quelle: Kaspersky
Konkret sind gemäss der Studie von Kaspersky Lab 45 Prozent der Generation Z an ihrem Arbeitsplatz bereits des Öfteren auf vertrauliche Informationen gestossen und haben Zugriff auf Dateien ihrer alten Arbeitgeber. zum Vergleich: In der Generation 55+ ist dies lediglich bei 18 Prozent der Fall.
Regelrecht sorglos erscheinen jüngere mitarbeiter durch folgenden Befund der Studie: Büroangestellte der Generation Z geben fast doppelt so häufig ihre Zugangsdaten wie Nutzernamen und Passwort für Geräte am Arbeitsplatz an Kollegen weiter (30 Prozent) als Mitarbeiter im Alter von 55 oder mehr Jahren (18 Prozent).
Eine weitere internationale Befragung von Kaspersky aus dem vergangenen Jahr unter fast 12'000 Nutzern weltweit deckte ebenfalls Generationsunterschiede in puncto digitale Achtsamkeit auf: So hatte bei 35 Prozent der 16 bis 24-Jährigen bereits ein Dritter unerlaubterweise Zugang auf ein Gerät (zum Beispiel das Smartphone); im Gegensatz zu 17 Prozent der 45 bis 54-Jährigen.



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