4 Browser für mehr Privacy
4. Tor-Browser
In einer Runde, in der Browser mit erhöhtem Schutz der Privatsphäre vorgestellt werden, darf der Tor-Browser nicht fehlen. Er ist schon fast ein Klassiker, wenn es darum geht, die Anonymität des Web-Besuchers zu wahren.
Wie Icecat, basiert auch der Tor-Browser auf Mozillas Firefox. Das Surfbrett steht für Windows, macOS und Linux zur Verfügung. Es gibt zudem eine Reihe von Browsern für Android und iOS, die wie der Tor-Browser funktionieren, dann aber anders heissen. Bestes Beispiel ist Orbot für Android und OnionBrowser für iOS.
Ihnen allen gemein ist die verwendete Verschleierungstaktik, um den Nutzer zu anonymisieren und vor Bespitzelung konsequent zu schützen. Diese verwendet nämlich das Anonymisiernetz Tor, das ursprünglich vom US-amerikanischen Naval Research Laboratory entwickelt wurde, um die Kommunikation von US-Regierungsstellen abzusichern.
Die Daten werden bei Tor einerseits in mehreren Schichten verschlüsselt, weshalb das Verfahren mit dem Aufbau einer Zwiebel verglichen wird – was auch am Logo ersichtlich wird. Danach werden die Informationen über verschiedene Server geleitet, wobei pro Weiterleitungsschritt immer nur eine Schicht entschlüsselt wird. Die Server wissen somit jeweils nur, welcher Rechner zuletzt am Versand beteiligt war, nicht aber, wer ursprünglich das Datenpaket auf die Reise geschickt hat. Auch das Endziel wissen die beteiligten Server nicht.
Wer mit dem Tor-Browser eine Webseite ansurft, wird in der Regel über drei Server geroutet, die meist in verschiedenen Staaten stehen. Der Anwender erhält somit für jede Surftour eine neue Identität mit einer eigenen IP-Adresse. Dadurch «stammt» er für die besuchte Webseite jeweils aus komplett unterschiedlichen Ländern.
Im Gegensatz zu Epic, Brave und Icecat kann das Surferlebnis mit dem Tor-Browser nicht als rasch bezeichnet werden. Durch das Zwiebel-Geroute dauert der Aufbau der Seiten länger als normal. Manchmal empfiehlt es sich durch Klick auf das Zwiebelsymbol in der Menüleiste eine neue Identität anzufordern in der Hoffnung, dass die nun verwendeten Tor-Server und -Verbindungen leistungsfähiger sind.