IT-Security benötigt intakte Beziehungen

Das Thema ist zwar nicht neu, aber aktueller denn je: «IT-Sicherheit» oder «Cyber Security». In unsicheren Zeiten sehnt sich der Mensch so oder so nach mehr Sicherheit. In der IT sind die Gründe greif- und messbar. Massnahmen gibt es fast nicht genug, absolute Sicherheit existiert nicht – kennen wir. Warum? Es gibt technische und wissenschaftliche Gründe, aber eines ist eben auch klar: «Sicherheit» ist per se ein Gefühl, das sehr oft auch ein diffuser oder offener Treiber für rationales oder noch viel mehr für emotionales Handeln ist, wo auch immer – es ist ein Gefühl von Sicherheit gegenüber einem Menschen, einer Institution, einer technischen Einrichtung.

Wenn wir Sicherheit vermitteln wollen, sollten wir nicht ausser Acht lassen, dass Beziehungen jeglicher Art auf persönliche und menschliche Art gepflegt werden müssen. Mitarbeitende zu gewinnen, um der Cyber Security im Alltag mehr Beachtung zu verschaffen, ist eine Führungsaufgabe – notabene eine kommunikative. Wer eine «Sünderin» oder einen «Sünder» entlarvt, muss das Gespräch mit ihm suchen – von Angesicht zu Angesicht. Wenn das Unternehmen Opfer eines Angriffs wird, braucht es geplante, strukturierte Massnahmen und eine orchestrierte Krisenkommunikation – von Menschen an der Pressekonferenz glaubwürdig vertreten. Wer danach das Vertrauen der Kunden wieder gewinnen will, kann das nicht an ein System delegieren – jetzt müssen die Verantwortungsträger hinstehen und die Kundschaft überzeugen – verbal und als reale Person.

Eine glaubwürdige Kommunikation über die ganze Prozesskette verteilt ist die Grundlage, um Menschen überhaupt an ein System glauben zu lassen, damit das, was Programmiererinnen und Programmierer Geniales erfinden, auch als vertrauenswürdig eingestuft wird.