Browser-Add-ons im Fokus 04.04.2018, 10:49 Uhr

Chrome Web Store verbannt Crypto-Miner

Google sagt Add-ons den Kampf an, die auf Kosten der Anwender Rechenkapazität fürs Crypto Mining abzwacken.
Die Grafik zeigt, wie eine Extension die CPU beansprucht, sobald deren Crypto-Mining-Funktion eingeschaltet wird
(Quelle: Google)
Von Thomas Pichler, pte
Google will im Chrome Web Store künftig keine Browser-Erweiterungen mehr zulassen, die dem Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin dienen. Bis Ende Juni 2018 sollen auch bisher erlaubte Extensions verschwinden. Denn selbst Entwickler explizit zum Crypto-Mining gedachter Erweiterungen scheren sich selten um die Bedingungen für eine Zulassung. Zudem versuchen immer mehr Anbieter, heimlich ressourcenfressende Schürf-Scripts in anderen Erweiterungen zu verstecken.

Uninformative Ressourcenfresser

Bislang waren explizit als Crypto-Miner deklarierte Extensions im Chrome Web Store erlaubt, sofern das Schürfen der einzige Zweck der Browser-Erweiterung ist und Nutzer ausreichend genau über das Mining-Verhalten aufgeklärt werden. «Unglücklicherweise haben sich ungefähr 90 Prozent aller Extensions mit Mining-Scripts, die Entwickler ins Chrome Web Store hochladen wollten, nicht daran gehalten», erklärt James Wagner, Extensions Platform Product Manager bei Google, im offiziellen Blog. Dementsprechend wurden die Erweiterungen abgelehnt oder wieder entfernt.
Ein Problem an Schürf-Erweiterungen ist, dass sie oft ressourcenintensiv sind. Auch ein ehrlich deklariertes Mining-Script, das nur bei Leerlauf aktiv wird, lässt die CPU-Auslastung dann leicht auf über 75 Prozent hochschnellen. Das bedeutet einen hohen Strombedarf zum Schürfen von Kryptowährung, die womöglich nicht einmal die Stromkosten wert ist. Seit gestern, Montag, akzeptiert Google also gar keine Mining-Extensions mehr für den Chrome Web Store, die bislang erlaubten sollen bis Jahresmitte ebenfalls verschwinden. Andere Erweiterungen mit Blockchain-Funktionalität, beispielsweise Wallets, bleiben jedoch erlaubt.

Kampf den Mining-Schädlingen

Die Entscheidung Googles wird auch damit begründet, dass in den vergangenen Monaten immer öfter Entwickler versucht haben, Extensions hochzuladen, die versteckte Mining-Scripte enthalten. Diese bieten auf den ersten Blick eine andere Funktionalität und missbrauchen dann den Rechner des Nutzers zum Schürfen von Kryptowährung für den Entwickler. Das ist ein unerwünschtes Verhalten, das den Stromverbrauch hochschnellen lässt und die Systemleistung massiv beeinträchtigen kann. Für User wäre eine solche Erweiterung also etwa so erfreulich und nützlich wie jede andere Mining-Malware. Es scheint also berechtigt, dass Google scharf dagegen vorgeht. (www.pressetext.com)



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