«Cyber Security Threat Radar» 15.05.2023, 13:17 Uhr

Cyberattacken mittels KI laut Swisscom auf dem Vormarsch

Cyberkriminelle haben KI für sich entdeckt und setzten diese immer öfter und geschickter als Teil ihrer Attacken ein. Das zeigt der «Cyber Security Threat Radar» der Swisscom, laut dem Angriffe mit KI-basierten Methoden stark zugenommen haben.
Die Anzahl an Cyberattacken, die KI nutzen, hat laut Swisscom stark zugenommen
(Quelle: Oixabay/Pexels)
Künstliche Intelligenz wird immer öfter auch von Cyberkriminellen eingesetzt. Gemäss dem «Cyber Security Threat Radar» der Swisscom haben Angriffe mit KI-basierten Methoden zuletzt deutlich zugenommen.
Man habe in den letzten Monaten eine stark zunehmende Bedrohung in diesem Bereich beobachtet, heisst es in einer Mitteilung der Swisscom vom Montag. KI-Technologien machten Cyberangriffe von Hackern effizienter und umgingen die Abwehrmassnahmen besser.

Plausiblere Phishing-Mails

Ein Grund für die Zunahme sei auch die immer breitere öffentliche Verfügbarkeit von solchen KI-Tools, welche zudem einen «regelrechten Evolutionssprung» gemacht haben. Dazu zähle etwa auch das sogenannte «Large Natural Language Model» ChatGPT. Mittels dem als Textassistent gedachten KI-Modell liessen sich beispielsweise personalisierte Phishing-Mails erstellen, wodurch solche Angriffe schwieriger zu erkennen seien.
Die Experten der Swisscom gehen zudem davon aus, dass sich die Angriffsmethoden zukünftig immer mehr verschmelzen. So könne eine Sprachmodell-KI wie ChatGPT auf der Basis eines bestehenden E-Mail-Verlaufs eine überzeugendere Kommunikation etwa für die Weiterführung eines Angriffs per E-Mail erstellen und mit weiteren Angriffen verbinden.
«Durch entsprechende Automatisierung lassen sich so gezielte Phishing-Kampagnen mit völlig individualisierten, kontextabhängigen E-Mails verfassen», heisst es im Bericht weiter. Generell sinke daher das notwendige Wissensniveau für Angreifer zur Durchführung komplexer Angriffe.
Immerhin: Die Technologie verspreche auch der anderen Seite einen Nutzen, heisst es weiter. Um den Hacker-Angriffen zu begegnen, raten die Experten daher dazu, ebenfalls KI-Technologien einzusetzen. In Kombination mit entsprechender Schulung im Umgang mit der IT-Infrastruktur seien Organisationen so in der Lage, die Angriffsfläche zumindest zu reduzieren.



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