Schweizer Armee bietet vordienstliche Cyber-Ausbildung an

Die Schweizer Armee will junge IT-Talente rekrutieren und bietet ab Ende November eine vordienstliche Cyber-Ausbildung an. Armeesprecher Stefan Hofer erklärte am Montag auf Anfrage, dass diese aus einem eintägigen Kurs bestehe, der danach online weiter geführt werde. Als Grundlage für das Pilotprojekt dient laut dem Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) ein Angriffsszenario, das regelmässig vorkommt – nämlich, dass Cyber-Akteure versuchen, in die Informatiksysteme der Armee oder einer anderen Organisation einzudringen. Das VBS hatte vor zweieinhalb Wochen entsprechende Informationen auf seiner Homepage veröffentlicht. Der «Blick» berichtete am Montag darüber.

Zu der vordienstlichen Ausbildung sollen zunächst rund 20 Jugendliche aus allen Sprachregionen mit unterschiedlichem Vorwissen eingeladen werden. In Kleingruppen und in Begleitung von Spezialistinnen und Spezialisten sollen dabei technische Aspekte, Hintergrundinformationen und die möglichen Auswirkungen eines Angriffs erarbeitet werden.

Die Anmeldefrist für den Anlass läuft derzeit noch. Interessierte Jugendliche von 16 bis maximal 20 Jahren können sich laut VBS für die Teilnahme mit einem kurzen Video, einem Text oder mit einem Bild bewerben. Die persönliche Kreativität dürfe dabei voll ausgeschöpft werden, schreibt das VBS. Die Armee möchte die Anzahl Teilnehmende pro Lehrgang von heute 20 auf künftig 40 erhöhen. Gepaart mit der im Lehrgang integrierten Führungsausbildung bildet die Armee laut eigenen Angaben Cyber-Spezialisten aus, die auch unter Belastung in der Lage sein sollen, kleine Teams erfolgreich zu führen.

Mit dem neuen Angebot will die Armee IT-Security-Talente finden und noch vor der Rekrutierung an sich binden. Im September hatte der Bundesrat beschlossen, ein neues Cyberkommando aufzubauen. Ähnliche Vorausbildungen gibt es bereits für Militärpilotinnen, Hundeführer oder Motorfahrerinnen.