Virtual Reality
05.12.2023, 08:30 Uhr
Telefónica peilt Marktstart für Hologramm-Telefonie 2026 an
Auftritte wie in "Star Trek" bleiben erstmal Science-Fiction, aber einen Schritt in diese Richtung will der Mobilfunker O2 in einigen Jahren wagen.
O2-Innovationsmanager Karsten Erlebach spricht via VR-Brille mit seiner Kollegin, die er in der Brille plastisch als Hologramm sieht.
(Quelle: Barbaros Bulgurcu/o2 Telefonica/dpa)
Hologramm-Telefonate, bei denen der Gesprächspartner als dreidimensionales Abbild zu sehen ist, sollen nach Plänen des Mobilfunk-Anbieters O2 Telefónica im Jahr 2026 verfügbar sein. "In zwei bis drei Jahren dürfte die Marktreife des Produkts erreicht sein", sagte der Technikchef von Telefónica Deutschland, Mallik Rao, der Deutschen Presse-Agentur in München. Dann werde man die Technologie in das eigene System integriert und ausreichend getestet haben. "Wir wollen mit Firmenkunden anfangen und es im zweiten Schritt auch für den Massenmarkt anbieten."
O2 testet die Holografie, bei der Virtual-Reality-Brillen (VR) genutzt werden, derzeit auf seinem Campus in München, dort feiert das Unternehmen am Montag das 25-jährige Bestehen seines Netzes. Das startete 1998 in Deutschland unter dem damaligen Firmennamen Viag Interkom. Als Gast wird Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet, der ein Hologramm-Telefonat führen soll.
Branche arbeitet an Standards
Seit vergangenem Jahr läuft ein Projekt der deutschen Handynetzbetreiber Telekom, Vodafone und O2 sowie der französischen Firma Orange und des japanischen Technologie-Start-ups Matsuko, um Standards für Verbindungen zwischen den Netzen zu definieren. Das soll ermöglichen, dass Holografie nicht nur innerhalb eines Netzes möglich ist, sondern netzübergreifend, also zum Beispiel von einem O2-Kunden zu einem Vodafone-Kunden.
Separat voneinander arbeiten die Mobilfunker daran, um Holografie in ihrem Netz zu ermöglichen. Man komme gut voran, sagt der O2-Innovationsmanager Karsten Erlebach. "Wir machen testweise die ersten Hologramm-Konferenzen, aber die Technologie muss noch weiterentwickelt werden." Der Funkstandard 5G ist wichtig für Holografie, sie ist aber auch mit Glasfaser-Festnetz möglich.
Und die Konkurrenz? Ein Vodafone-Sprecher sagt, man prüfe mit Matsuko die Alltagsfähigkeit von Hologramm-Telefonie: "Zuletzt haben wir mit weiteren Partnern erstmals unter Livebedingungen ein interkontinentales Hologramm-Telefonat zwischen Teilnehmern in Grossbritannien, Kanada und den USA geführt." Eine Telekom-Sprecherin sagt, man forsche und teste die Technologie. "Aber bis zur Marktreife von Hologramm-Technologie ist es noch ein Stück Weg zu gehen."