Standardisierungsgremium hat getagt
21.06.2018, 12:26 Uhr
5G-Standard ist bereit
Das Standardisierungsgremium 3GPP hat den 5G Standalone Standard verabschiedet. Damit wurde ein nächster wesentlicher Schritt in Richtung Standardisierung der 5G-Technik gemacht.
Mehr als 600 Delegierte der weltweit grössten Telekommunikationsbetreiber, Internetunternehmen sowie Netzwerk-, Endgeräte- und Chipsatzanbieter haben sich Mitte Juni im kalifornischen La Jolla zum Meeting des Standardisierungsgremiums 3GPP getroffen. Anschliessend gab das Plenartreffen in einer Mitteilung die Fertigstellung des Standalone (SA) Release 15 und damit des zweiten grossen Teils des 5G-Standards bekannt.
Das Gremium machte damit einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Standardisierung von 5G, nachdem es im vergangenen Dezember bereits den ersten Teil beschlossen hatte. Die 3GPP legte damals die Standards für 5G-Mobilfunkerweiterungen fest, die auf den existierenden 4G-Netzen aufbauen («5G NR specification for non-standalone operation»).
«Nach der Verabschiedung der 5G-NR-Spezifikation für den Non-Standalone-Betrieb im Dezember wurde nun ein weiterer wesentlicher Schritt hin zur Standardisierung von 5G erfolgreich abgeschlossen. Bei der Kommerzialisierung von 5G geht es nun für die gesamte Branche in den Endspurt», schreibt das Standardisierungsgremium in der Mitteilung. Mit den neu beschlossen Standards – sie ergänzen die bereits bestehenden – existieren nun 3GPP-Spezifikationen für 5G-Netze, die unabhängig von den bestehenden 4G-Netzen aufgebaut werden können.
«Bedeutender Meilenstein»
Balázs Bertényi, Vorsitzender des 3GPP, bezeichnet die 5G-Spezifikation als «bedeutender Meilenstein». Er fügt an: «5G-NR-Standalone-Systeme erhöhen nicht nur die mobilen Breitbandgeschwindigkeiten und -kapazitäten drastisch, sondern ermöglichen es Branchen jenseits der Telekommunikation auch, ihr Ökosystem durch 5G zu revolutionieren.» Kern der SA-Spezifikation ist – wie «Heise» berichtet – eine neue End-to-End-Netzwerkarchitektur, die besonders kurze Latenzen ermöglichen und deshalb besonders für die Industrie von Interesse sein soll. Mit der 5G-Technik würden somit neue Geschäftsmodelle ermöglicht und eine «neue Ära der Vernetzung» für Mobilfunkbetreiber und Industriepartner eingeläutet, schreibt die 3GPP in der Mitteilung weiter.
Gemäss einem Bericht von «Golem» kommt der neue Mobilfunkstandard nun bis 2020 und soll Geschwindigkeiten von 10GBit/s, teils gar 20 Gbit/s ermöglichen. Hinzu kämen eine sehr niedrige Latenzzeit von weniger als einer Millisekunde sowie hohe Verfügbarkeit. Mit 5G solle auch die Übertragung in Hochgeschwindigkeitszügen oder Flugzeugen mit Geschwindigkeiten von 500 respektive 1000 km/h möglich sein.