Apple nimmt mit neuem iPad den Bildungsmarkt ins Visier
Datenschutz-Versprechen reichen nicht aus
Gleichzeitig ahnt das Apple-Management aber auch, dass alleine ein Datenschutz-Versprechen nicht ausreicht, um verlorengegangenen Boden wieder gutzumachen. Deshalb stellten die zahlreichen Präsentatoren in der Aula der renommierten Lane Tech High-School eine Anwendung nach der anderen vor, die in einem Browserfenster eines Chromebooks nicht laufen kann - Zeitlupen-Aufnahmen zur Analyse von Sport-Übungen zum Beispiel oder eine Augmented-Reality-Anwendung, mit der man einen Frosch virtuell sezieren kann.
Anwendungen im digitalen Klassenzimmer seien halt nicht nur Textdokumente, Tabellen und Präsentationen. Im Kampf um die Vormachtstellung im Klassenzimmer setzt Apple auch auf die Kontakte zu den Lehrern. Neben verschiedenen Apps und Diensten, die die technische Verwaltung der Geräte einfacher machen, will Apple den Lehrern auch Inhalte zur Verfügung stellen, die diese in der Schule einsetzen können.
Kampagne «Everyone Can Code»
Nach der erfolgreichen Kampagne «Everyone Can Code» (Jeder kann programmieren) führt Apple nun ein Angebot «Everyone Can Create» ein. Dort werden Lehrern die Ressourcen bereitgestellt, um den Unterricht etwa mit Musikaufnahmen, Zeichnungen oder Videos kreativ zu ergänzen. Gleichzeitig gibt Apple Lehrern die Möglichkeit, den Umgang mit digitalen Medien zu erlernen oder zu vertiefen.
Apple-Chef Tim Cook erinnerte in seiner Ansprache an das Credo von Firmen-Mitbegründer Steve Jobs, der das Unternehmen am Berührungspunkt zwischen Technologie und «liberal arts» verortet hatte. «Unser Platz an der Schnittstelle von Technologie und freier Kunst ermöglicht es uns, leistungsfähige Produkte und Werkzeuge zu entwickeln, die das Lernen und die Kreativität fördern», sagte Cook. Ob diese Strategie ausreicht, um im Bildungsmarkt wieder erfolgreich zu sein, werden die nächsten Geschäftsquartale zeigen.