Zweite Generation
15.04.2020, 19:15 Uhr
Apple legt das iPhone SE neu auf
Apple hat die zweite Generation des iPhone SE vorgestellt. Das Smartphone sieht äusserlich exakt wie das iPhone 8 aus, wurde technisch jedoch auf den neuesten Stand gebracht.
Apple hat inmitten der Coronakrise ein neues Smartphone vorgestellt. Das neue Einsteigermodell iPhone SE sieht mit seinem Aluminium-Gehäuse und der Home-Taste als Fingerabdruck-Leser äusserlich exakt wie das iPhone 8 aus. Allerdings hat der US-Konzern das Gerät technisch rundumerneuert und den modernen Prozessor A13 Bionic des aktuellen iPhone 11 eingebaut. Ausserdem wurden Optik und Elektronik der Kamera verbessert. Diese verfügt nun über eine Auflösung von 12 Megapixeln. Die Frontkamera knipst mit sieben Megapixeln. Und im Gegensatz zu den jüngsten Spitzenmodellen setzt Apple hier nicht auf das Entsperren des Geräts durch Gesichtserkennung (FaceID), sondern auf einen Fingerabdrucksensor (TouchID).
Mit dem iPhone SE der zweiten Generation tritt Apple für seine Verhältnisse preisaggressiv auf. Das Einsteigermodell ist mit einem 64-GB-Speicher bereits ab 449 Franken zu haben. Erhältlich ist das Gerät wahlweise auch mit integrierten Speichern von 128 (519 Franken) oder 256 GB (639 Franken). Alle Ausführungen sind in den Farben Schwarz, Weiss und Rot verfügbar.
Apple hatte den Gerätenamen «SE» bereits im März 2016 für das damalige Einsteigermodell benutzt, das mit 4-Zoll-Display vergleichsweise kompakt war. In der Neuauflage des SE verwendet Apple nun wie beim iPhone 8 einen 4,7-Zoll-Bildschirm. Mit dem aktuellen Chip sei das SE nun um den Faktor 2,4 schneller als das Modell aus dem Jahr 2016.
Neuerungen im Herbst
Änderungen bei den Top-Modellen des Apple-Smartphones werden erst für den Herbst erwartet. In den vergangenen Jahren stellte Apple eine neue iPhone-Generation stets im September vor, um das Weihnachtsgeschäft mit frischen Modellen zu bestreiten. Auch hier äusserten manche Experten wie Daniel Ives von Wedbush Securities die Befürchtung, dass Apple den üblichen Herbststart in das Frühjahr 2021 verlegen muss.
Inzwischen gehen die meisten Marktbeobachter davon aus, dass Apple noch im Herbst das iPhone 12 vorstellen wird, das dann auch erstmals die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) unterstützen soll. Der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo vom Finanzhaus TF International Securities, der tief in der asiatischen Zulieferindustrie vernetzt ist, sagte zuletzt voraus, dass im Herbst ein neues Design der iPhones vorgestellt wird. Vorbild seien aktuelle iPad-Pro-Modelle. Damit würde sich Apple von den abgerundeten Rahmen verabschieden, die mit dem iPhone 6 eingeführt wurden. Die neuen Modelle sollen stattdessen eine Metall-Kante haben, die es in ähnlicher Form bereits beim iPhone 5 gab.
Apple scheint auch grösserem Ansturm gewachsen
Das neue iPhone SE war ursprünglich für Anfang April erwartet worden. Allerdings waren sich Marktbeobachter vor Monaten bereits unsicher, wie sehr die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus die Zusammenarbeit zwischen den Apple-Entwicklern in Kalifornien und den Produktionsexperten der chinesischen Partnerfirmen behindern wird. Manche Analysten bezweifelten, dass chinesische Produzenten wie Foxconn unter den gegebenen Umständen in der Lage sein würden, neue iPhone-Modelle in ausreichend hoher Stückzahl herzustellen. Aus Unternehmenskreisen heisst es nun, man habe genügend Geräte herstellen können, um auch einem grösseren Ansturm gewachsen zu sein.