Kalenderwoche 48
29.11.2021, 07:55 Uhr
Computerworld Newsticker
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Microsoft stellt Teams-Plan für Kleinunternehmen vor
Für Kleinunternehmen hat Microsoft den neuen Teams-Plan «Teams Essentials» vorgestellt. Dabei handelt es sich gemäss dem Tech-Konzern um eine Stand-alone-Lösung, für die kein Microsoft-365-Konto vorausgesetzt wird. Bei Teams Essentials können Gruppen-Meetings mit einer Laufzeit von bis zu 30 Stunden und mit bis zu 300 Teilnehmenden geführt werden. Mit dabei ist ausserdem Cloud-Storage von 10 GB. Zum Vergleich: In der Gratisversion von Teams sind die Meetings auf 10 Stunden und 100 Teilnehmende begrenzt, der Cloud-Speicher fällt um die Hälfte kleiner aus. Die neue Version punktet nicht zuletzt auch mit einer Outlook-Integration, künftig soll dies auch mit dem Google-Kalender möglich sein. Teams Essentials kostet laut Microsoft monatlich 3.90 Franken pro User.
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Software-Einführung: Glarner Steuerverwaltung geschlossen
Die Steuerverwaltung des Kantons Glarus nimmt im Dezember eine neue Software in Betrieb. Während der Einführungs-, Schulungs- und Testphase bleiben der Schalter, die Büros sowie der Telefondienst geschlossen vom Mittwoch, 8. Dezember, bis Freitag, 17. Dezember 2021. In diesem Zeitraum wird die bisherige Desktop-Version «Glaro-Tax» durch die Online-Lösung «E-Tax» von Ringler Informatik abgelöst. Ringler gewährleistet nach eigenen Angaben den sicheren Betrieb in einem Finma-zertifizierten Rechenzentrum in der Schweiz. Der Hersteller hatte im Mai vergangenen Jahres die Ausschreibung des Kantons gewonnen. Ringler war der einzige Anbieter. Wie aus der Zuschlagsdokumentation auf der Plattform Simap hervor geht, zahlte die Steuerverwaltung annähernd 2,0 Millionen Franken für die Software-Erneuerung.
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Uri: Modellvorhaben «Digitale Grundversorgung»
Der Kanton Uri lanciert die zweite Phase des Modellvorhabens «Digitale Grundversorgung». Für den Januar 2022 lädt die Verwaltung interessierte Urnerinnen und Urner zur Diskussion über das Zukunftsbild «Grundversorgung 2030/2035 im Kanton Uri» ein. Das in der ersten Phase entworfene Bild solle weiterentwickelt werden zu einem gemeinsamen Entwurf über die zukünftige Grundversorgung im Kanton Uri, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Das Ziel sei, mithilfe der Digitalisierung auch in abgelegenen und kleinen Ortschaften die Versorgung mit beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten, Finanzdienstleistungen und Post sicherzustellen. Die Anmeldung zu den zwei physischen Diskussionsabenden kann auf der Kantons-Website geschehen.
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Donnerstag, 2. Dezember 2021
Kanton Luzern stellt Geodaten zur Verfügung
Der Kanton Luzern stellt ab dem 1. Januar 2022 seine Geodaten online und weitgehend kostenlos zur Verfügung. Somit fallen die bisherigen Daten- und Bearbeitungsgebühren für öffentlich zugängliche Daten ausserhalb der amtlichen Vermessung künftig weg, wie es in einem Communiqué heisst. Die dafür nötige Grundlage beschloss der Regierungsrat mit der Teilrevision der kantonalen Geoinformationsverordnung. Zusätzlich schaltet der Kanton per Anfang Januar 2022 einen neuen Geodatenshop auf. Denn die bis anhin separaten Webshops für die Daten der amtlichen Vermessung und der übrigen Geodaten seien in die Jahre gekommen und nicht mehr benutzerfreundliche, heisst es weiter. Auf Basis einer verbreiteten Shoplösung sei dieser deshalb neu entwickelt worden. Die Daten dienen den Angaben zufolge als Grundlage für Entscheide, Planungen oder auch für das Umweltmonitoring, schreibt der Kanton.
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Deutsches BSI warnt vor Cyberangriffen in den Weihnachtsferien
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor erneuten Cyberangriffen durch die Schadsoftware «Emotet». Es müsse davon ausgegangen werden, dass es in Kürze erneut zu umfangreichen Emotet-Spam-Wellen kommen werde, wie sie 2019 und 2020 bereits beobachtet worden seien, teilte das Amt mit. Betroffen sein könnten vor allem Firmen und Behörden, die in der bevorstehenden Weihnachtssaison weniger Mitarbeitende als üblich hätten und damit weniger schnell auf Cyberangriffe reagieren könnten. Das BSI rief Unternehmen und Ämter deshalb dazu auf, ihre IT-Systeme präventiv zu schützen. «Emotet» gilt unter Experten als die derzeit gefährlichste Schadsoftware weltweit. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) hatten die Schadsoftware Anfang des Jahres in einer konzertierten Aktion zerschlagen. Mittels «Emotet» sind nach Angaben der Behörden unter anderem Online-Banking-Angebote manipuliert worden, gespeicherte Passwörter ausgespäht und Systeme für Erpressungen verschlüsselt worden.
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Aus Bezahldienstleister Square wird Block
Das US-Zahlungsunternehmen Square ändert seinen Namen in Anlehnung an die Blockchain-Technologie in Block. Die Bezahlplattform wolle in neue Geschäftszweige wie Blockchain expandieren, erklärte das Unternehmen den Markenwechsel. Der alte Name «Square» sei zum Synonym für das Verkaufsgeschäft geworden, teilte das in San Francisco ansässige Unternehmen mit. Der neue Name trenne die Unternehmenseinheit von den Geschäftsbereichen. Ab 10. Dezember werde Square unter der Marke Block auftreten. Einen ähnlichen Schritt hatte im Oktober Facebook gemacht: Das weltgrösste Internet-Netzwerk firmiert nach 16 Jahren nun unter Meta, um die Entwicklung seiner Geschäftsfelder unter einem Dach zu vereinen.
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Rechtsstreit: Tinder-Mutterkonzern will Millionen an Gründer zahlen
Die Muttergesellschaft der Dating-App Tinder will insgesamt 441 Millionen Dollar an die Mitgründer Sean Rad, Justin Mateen und Jonathan Badeen sowie sieben weitere ehemalige Mitarbeiter des Dienstes zahlen, wenn sie alle rechtlichen Verfahren einstellen. Die Gründer hatten 2018 gegen die Match Group, zu der Tinder gehört, und ihre damalige Muttergesellschaft InterActiveCorp (IAC) geklagt. Sie warfen den Unternehmen vor, den Wert von Aktienoptionen auf betrügerische Weise drastisch herabgesetzt zu haben. Demnach hätten die Unternehmen gefälschte Zahlen herangezogen, um Tinder 2017 auf drei Milliarden Dollar zu bewerten - obwohl Tinder in Wirklichkeit mehr als viermal so viel wert gewesen sei. Da sie Optionen auf etwa 20 Prozent der Tinder-Aktien besassen, fühlten sich die Gründer und ihre ersten Mitarbeiter um mehrere Milliarden Dollar betrogen. Tinder wurde 2012 gegründet und hat heute mehr als 10 Millionen zahlende Nutzer.
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Mittwoch, 1. Dezember 2021
Volg nutzt Planungs-App von Retailsolutions
Das auf Gross- und Einzelhandel spezialisierte Zuger SAP-Beratungshaus Retailsolutions habe bei Volg den Aktionsplanungsprozess mit der eigens dafür entwickelten Anwendung RapidRetail Promotion Planning & Calendar (Rapid Retail PP&C) optimiert, wie der Dienstleister mitteilt. Die Detailhandelsorganisation mit ihren über 900 Verkaufspunkten hatte das Projekt in Auftrag gegeben, um die Planung und Analyse sämtlicher Marketingaktivitäten über die standardmässig bei SAP Retail vorhandenen Möglichkeiten hinaus zu verbessern. Das Projekt wurde gemäss Retailsolutions in drei Monaten realisiert.
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Eset präsentiert Pläne für neuen Hauptsitz
Der IT-Sicherheitshersteller Eset hat seine Pläne für sein neues Hauptquartier vorgestellt. Der sogenannte «Eset Campus» soll Firmenangaben zufolge ein Zentrum für Innovationen und Technologien in Bratislava, Slowakei, werden. Das Gelände umfasst insgesamt 55'000 Quadratmeter und wurde vom Architekturbüro BIG-Bjarke Ingels Group entworfen.
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30. November 2021
Roche setzt auf AWS in Sachen Diagnosetechnologie
Die Roche-Gruppe setzt AWS-Technologie für den Grossteil ihrer Cloud-Workloads ein. Der Pharma-Riese könne damit einen grösseren Nutzen aus den Gesundheitsdaten ziehen, heisst es in einer Pressemitteilung. Mit AWS-Funktionen in den Bereichen High Performance Computing, Analysen, maschinelles Lernen, Datenbanken, Datenspeicherung und Sicherheit könne das Unternehmen die Entwicklung von Medikamenten beschleunigen und Gesundheitsdaten in grossem Umfang verarbeiten. Roche arbeitet gemäss Communiqué auch mit AWS Professional Services zusammen, um seine IT-Systeme zu integrieren. Dadurch lassen sich demzufolge Daten bei Bedarf sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Stakeholdern wie akademischen Einrichtungen, Aufsichtsbehörden und Gesundheitsdienstleistern austauschen, während Roche gleichzeitig die Gesetze und Richtlinien zum Schutz der Patientendaten einhält.
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Software AG prüft offenbar Verkauf
Medienberichten zufolge steht bei der Software AG ein Verkauf im Raum. Dem Vernehmen nach hat das deutsche Softwareunternehmen als mögliche Abnehmer in erster Linie Private-Equity-Firmen im Blick. Allerdings befänden sich die Verhandlungen noch in einem sehr frühen Stadium, heisst es in einem Bericht des Wirtschaftsportals «Bloomberg». Auch ob sich die Führungsriege der Software AG schliesslich für einen Kauf entscheiden wird, ist derzeit noch unklar. Der Wert des IT-Konzerns aus Darmstadt beläuft sich aktuell auf rund 2,7 Milliarden Euro. Seit fast einem Jahrzehnt stagniert das Wachstum der Software AG – angeblich soll das der Grund für die Verkaufsüberlegungen sein.
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Meldeplattform für rassistische Hassrede im Netz
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) hat die neue Meldeplattform www.reportonlineracism.ch online gestellt. Mit dieser lassen sich rassistische Inhalte im Netz gemäss Betreiber einfach und unkompliziert melden. Das Pilotprojekt der EKR biete der Bevölkerung sowie Fachpersonen und Organisationen die Möglichkeit, gesichtete rassistische Inhalte im Internet mit wenigen Klicks zu melden und sich beraten zu lassen, falls dies gewünscht sei, heisst es in einer Mitteilung der EKR. Die gemeldeten Daten werden demnach in einer Datenbank erfasst und analysiert. Die Schweiz erhalte dadurch eine Übersicht über die Art und das Ausmass rassistischer Hassrede im Netz. Unter rassistischer Hassrede im Netz versteht die EKR Äusserungen im Internet in Form von Schrift, Ton oder Bild, die eine Person oder Personengruppe aufgrund namentlich ihrer «Rasse», Hautfarbe, Ethnie, nationalen Herkunft oder Religion herabwürdigt, gegen sie zu Hass aufruft oder dies befürwortet, fördert oder rechtfertigt.
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Montag, 29. November 2021
ETH-Spin-off Autoform verkauft
Das Softwareunternehmen Autoform, das ursprünglich 1995 als Spin-off an der ETH Zürich gegründet wurde, ist von der amerikanischen Investmentgesellschaft Carlyle Group übernommen worden, und zwar gemäss US-Medien für 1,8 Milliarden Franken. Maschinenbauingenieur Waldemar Kubli hat die Firma auf Grundlage seiner Doktorarbeit aufgebaut und ist heute noch Mitglied der Geschäftsleitung. Zuletzt befand sich die Industriesoftware-Spezialistin im Besitz der französischen Beteiligungsgesellschaft Astorg Partners, die 2016 die Mehrheit der Aktien gekauft hatte. Die Firma vertreibt Software-Lösungen für die gesamte Produktionskette in der Autoindustrie. So wird mithilfe von Computerprogrammen die Produktherstellbarkeit abgesichert, Werkzeug- und Materialkosten berechnet. Auch Produktionsschritte wie Blechumformungen und Werkzeugdesign werden simuliert. Zu den Kunden gehören grosse Automobilhersteller wie BMW, VW, General Motors und Tesla, sowie deren Zulieferer. Rund 26 Jahre nach der Gründung an der ETH beschäftigt Autoform heute rund 400 Angestellte in mehr als 50 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien.
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Während Übernahmekampf: Tim-Chef geht
Im laufenden Kampf um die Übernahme des italienischen Telekomkonzerns Tim ist dessen Chef zurückgetreten. Der Aufsichtsrat habe das entsprechende Angebot von Luigi Gubitosi akzeptiert, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Der Manager bleibe aber Mitglied des Aufsichtsrats. Dessen Vorsitzender Salvatore Rossi wird sich den Angaben zufolge um das strategische Vermögen, die Partnerschaften und die Allianz
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Xiaomi eröffnet Werk für E-Autos in Peking
Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi plant eine Fabrik für E-Autos in Peking mit einer jährlichen Produktionskapazität von 300'000 Fahrzeugen. Wie die Pekinger Behörden mitteilten, soll das Werk in zwei Phasen gebaut werden und auch ein Forschungszentrum beinhalten. Das erste Auto soll laut Plan im Jahr 2024 vom Band rollen.
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