Weko winkt Sunrise-UPC-Deal durch
Showdown im Oktober
Jüngst haben sich aber auch Befürworter der Transaktion zu Wort gemeldet (Computerworld berichtete). «Die Transaktion macht strategisch extrem viel Sinn», sagte etwa einer der zehn grössten Aktionäre der Nachrichtenagentur Reuters. Diesem hätten sich zwei weitere der 20 gewichtigsten Anteilseigner angeschlossen.
Nun wurde auch festgelegt, wann der «Showdown» stattfinden soll. Die ausserordentliche Generalversammlung, an der sich Sunrise das «Ok» für die Kapitalerhöhung holen will, wird im Oktober stattfinden. Und zwar «voraussichtlich» am 23. Oktober.
Konsumentenschutz sieht Duopol entstehen
Kritik am Zusammenschluss hagelt es auch seitens der Stiftung für Konsumentenschutz. Diese zeigte sich «sehr überrascht über den Entscheid». Es sei nicht nachvollziehbar, «warum die Weko im aufziehenden Duopol kein Problem sieht.» Es sei absehbar, dass der Dritte im Bunde, Salt, nach einer Fusion den beiden Telekomunternehmen Sunrise und Swisscom nicht mehr die Stirn bieten könne.
Somit würden zwei grosse «Player» den Schweizer Telekommarkt untereinander gütlich aufteilen – wie dies bereits im Detailhandel der Fall sei, so die Konsumentenschützer. «Sunrise und Swisscom werden zu den neuen Migros und Coop: Die Produkte sind im Wesentlichen die gleichen, die Preisunterschiede bewegen sich im Rappenbereich.» Von hartem Konkurrenzkampf könne keine Rede sein.
Dieser Ansicht stimmen auch Finanzmarktexperten zu. Damit sich die als eher teuer eingeschätzte Transaktion überhaupt lohne, werde Sunrise wohl kaum zum exzessiven Preisdrücker, hiess es beispielsweise in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. Ausserdem werde auch Salt als kleinster Anbieter im neuen Umfeld zweier starker Wettbewerber in puncto Preis weniger ausrichten können als vorher. Der Wettbewerb dürfte sich weniger um den Preis, sondern eher um die Qualität drehen, so der ZKB-Aktienanalyst.
An der Börse schlug der Entscheid keine grossen Wellen. Sunrise und Swisscom gewinnen gegen 11.30 Uhr jeweils 0,5 Prozent, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,85 Prozent höher steht.