5G-Ausbau
31.01.2019, 15:44 Uhr
Swisscom hat keine Hinweise auf Spionage durch Huawei
Swisscom bleibt dem Telekomausrüster Huawei treu. Man habe keine Hinweise auf Spionage, gab CEO Urs Schaeppi zu Protokoll.
Die Swisscom hält an ihrem Lieferanten Huawei fest, der in den USA auf der Anklagebank wegen Spionage sitzt. Man überlege sich derzeit keinen Wechsel, sagte Swisscom-Chef Urs Schaeppi.
«Wir haben heute keinen Hinweis, dass Spionage in den Netzen betrieben wird», sagte Schaeppi am Donnerstag am Rande einer Medienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP: «Wir sind ja nicht ganz blind, wenn wir die Netze betreiben. Wir monitoren sie permanent und schauen, was auf den Netzen passiert.»
Die US-Justiz hat Anklage gegen den chinesischen Smartphone- und Technologieriesen und dessen Finanzdirektorin Meng Wanzhou erhoben. Das Justizministerium wirft Huawei, Meng und zwei Tochterunternehmen in 13 Anklagepunkten vor, gegen die Iran-Sanktionen verstossen zu haben.
Zwei Huawei-Tochterunternehmen wird zudem in zehn weiteren Anklagepunkten Industriespionage zur Last gelegt. Die chinesische Regierung kritisierte die Anklage scharf und sprach von «politischen Manipulationen».
Ausschluss in mehreren Ländern
Zudem werfen die USA und andere Länder Huawei eine zu grosse Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Die USA, Australien und Neuseeland haben Huawei als Ausrüster für den Bau von 5G-Netzen ausgeschlossen und drängen andere Staaten, ihrem Beispiel zu folgen.
In Grossbritannien und auch Norwegen gibt es bereits ein Umdenken oder es wird noch geprüft. Auch in Deutschland wird neu über den Einsatz von Huawei-Produkten beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes diskutiert. Der weltweit zweitgrösste Mobilfunker, Vodafone, kündigte an, den Einsatz von Huawei-Produkten in seinen Kernnetzen auszusetzen.
Huawei und die Regierung in Peking wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.