Telekommunikation 11.11.2019, 14:30 Uhr

Sunrise hat Zusammenarbeit mit Huawei überprüft

Das Telekom-Unternehmen Sunrise hat gemäss einem Bericht an die Aktionäre wegen drohender US-Sanktionen die Partnerschaft mit Huawei einer Überprüfung unterzogen. Nach Abschluss sieht man sich nun aber nicht von möglichen Sanktionen der USA betroffen.
(Quelle: Archiv CW)
Die Überprüfung der Zusammenarbeit - über die die «NZZ» am Montag berichtete - steht im Zusammenhang damit, dass der chinesische Netzwerkausrüster bekanntlich ins Visier der US-Regierung geraten ist. Diese hat Huawei im Mai auf eine schwarze Liste gesetzt. Seither ist es amerikanischen Firmen untersagt, mit der chinesischen Gesellschaft Geschäfte zu tätigen. Diese muss nun ihre 5G-Technologie ohne US-Komponenten herstellen.
Mit Sunrise arbeitet Huawei seit 2012 eng zusammen. Im Oktober 2019 eröffneten die beiden Unternehmen ein 5G-Innovationszentrum in Opfikon. Bis anhin hatten die Verantwortlichen von Sunrise bei der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Netzwerkanbieter kaum Probleme gesehen. Doch Ende September veröffentlichte das Unternehmen einen Bericht an die Aktionäre, in dem es auf erhebliche Risiken der Zusammenarbeit hinwies. Entsprechend sei man daran, den Umfang der Beziehung zu Huawei zu überprüfen, hiess es damals.

Absicherung vor Klagen

Die «NZZ» vermutet in ihrem Artikel, dass Sunrise im Bericht an die Aktionäre bewusst einen alarmistischen Ton angeschlagen hat. Damit wolle sich das Unternehmen gegen potenzielle Klagen absichern.
Die Überprüfung sei inzwischen abgeschlossen, teilte Sunrise auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit. «Wir haben bereits 2018 begonnen, gewisse IT und Netzwerk-Aufgaben aufgrund der Konvergenz und Digitalisierung verstärkt wieder bei Sunrise anzugliedern», hält das Unternehmen in einer schriftlichen Antwort fest. Dies habe auch zu Einsparungen geführt.
Die von und durch Huawei verbauten beziehungsweise betriebenen Elemente des Netzwerks würden entsprechend der Temporary General Licence des US-Amts für Industrie und Sicherheit (BIS) keine US-Technologien beinhalten und seien somit von möglichen Sanktionen der USA nicht betroffen, hiess es weiter.



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