Werbeoffensive 04.09.2019, 10:32 Uhr

Sunrise weibelt für den UPC-Deal

Weil sich inzwischen weitere Aktionäre gegen die geplante Übernahme von UPC stellen, ist Sunrise in die Offensive gegangen. Der Telko wirbt nun aktiv bei Shareholdern und Kunden für den Deal.
(Quelle: Sunrise)
Sunrise hat im Kampf um die Übernahme von UPC eine Werbeoffensive gestartet – nicht nur bei Aktionären, sondern auch bei den Kunden. In einer E-Mail und mit einem kurzen Trickfilm will der Telekommunikationsanbieter seinen Abonnementen und Prepaid-Nutzern aufzeigen, dass auch sie von einer Übernahme des Kabelnetzbetreibers profitieren würden.
Namentlich streicht Sunrise heraus, dass bei einem Zusammenschluss die Infrastruktur und das Wissen der beiden Unternehmen kombiniert würden und deshalb Sunrise und UPC zusammen mehr erreichen könnten. So ist die Rede vom besten «Hochbreitbandnetz» und besten 5G-Netz, die mit einer Fusion entstehen würden. Zudem verspricht Sunrise, dass mit einem Zusammenschluss die Kunden «mehr Leistung zu besseren Preisen» erwarten dürften.
Dass sich Sunrise bei seiner Kundschaft für die Übernahme von UPC wirbt, ist nicht ungewöhnlich. Auch bei anderen Firmenkäufen und Übernahmekäufen haben die involvierten Parteien in der Öffentlichkeit für ihr Vorhaben geworben, obwohl am Ende Aktionäre, Behörden oder Gerichte darüber entschieden, ob das Vorhaben zustande kommt. So wurde etwa im Kampf um den Verkauf des Bauchemieherstellers Sika an den französischen Saint-Gobain-Konzern von den verschiedenen beteiligten Lagern regelrechte PR-Offensiven aufgezogen.
Sunrise will UPC für 6,3 Milliarden Franken übernehmen. Gegen die geplante Fusion wehrt sich insbesondere die deutsche Freenet, die rund ein Viertel aller Sunrise-Aktien hält. Aber auch andere grössere Aktionäre haben öffentlich Kritik am Kauf von UPC geäussert (Computerworld berichtete). Ob der geplante Deal zustande kommt, entscheiden einerseits die Aktionäre von Sunrise an einer ausserordentlichen Generalversammlung im Oktober, wo über dessen Finanzierung befunden wird. Anderseits muss auch noch die Eidgenössische  Wettbewerbskommission grünes Licht zum Vorhaben geben.



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