Internetprovider
25.05.2021, 14:50 Uhr
Init7 lanciert Internet-Speed von 25 Gbit pro Sekunde
Privatpersonen können beim Internetprovider Init7 nun Internet-Geschwindigkeiten bis zu 25 Gbit/s auf den FTTH-Glasfaser-Netzen nutzen. Ausserdem sieht Init7 die P2P-Netztopologie weiterhin in Gefahr.
Der Winterthurer Internetprovider Init7 bietet Privatkunden neu Internet-Geschwindigkeiten bis zu 25 Gbit/s auf den Fiber-to-the-Home (FTTH)-Glasfaser-Netzen an, heisst es in einer Mitteilung. Im Zuge des Lifecycle-Managements ersetze man die Hardware in den Anschlusszentralen.
Die neuen Geräte verfügen über variable Anschlüsse von 1, 10 oder 25 Gbit pro Sekunde. Dabei bleibe man der MaxiFix-Garantie treu (maximale mögliche Leistung zum fixen Preis), heisst es im Communiqué weiter.
Kundinnen und Kunden können aus folgenden Angeboten wählen:
- Fiber7-X2: 25/25 Gbit/sec
- Fiber7-X: 10/10 Gbit/sec
- Fiber 7: 1/1 Gbit/sec
IP-TV mit sieben Tagen Replay ist in allen Angeboten inbegriffen. Die neue Hardware mit Fiber7-X2 und Fiber7-X wird in den kommenden Monaten sukzessive in allen ca. 130 PoPs installiert.
Auf der Init7-Webseite können Bestandskunden ihre Adresse prüfen und herausfinden ob – beziehungsweise wann – ein Ausbau auf 25 Gbit/s geplant ist. Für eine Einmal-Gebühr kann via Webseite ein Upgrade bestellt werden. Dabei gilt zu beachten, dass kompatible Hardware benötigt wird. Weitere Informationen finden Sie hier.
Diese Geschwindigkeiten sind dank Point-to-Point-Netzstrukturen (P2P) möglich. Dabei führt vom PoP eine dedizierte Glasfaser zu jedem Kunden.
Init7 sieht P2P wegen P2MP in Gefahr
Init7 sieht diese Point-to-Point-Netztopologie (P2P) in der Schweiz jedoch in Gefahr. Hintergrund: Die Swisscom hat die Bauweise der Glasfaser-Versorgung geändert. Der Telko-Riese verwendet die Point-to-Multipoint-Netztopologie (P2MP). Bei dieser werden mehrere Kundenanschlüsse über eine Glasfaser geleitet.
Und diese P2MP-Netztopologie kritisiert Init7. Dadurch können Konkurrenten offenbar weniger Gigabit anbieten. Die maximal möglichen 10 Gbit/s werden auf P2MP-basierenden Netzen laut Mitteilung auf 32 Kunden aufgeteilt. Man teilt sich seine Bandbreite also quasi mit seinen Nachbarn.
Init7 hatte bei der Wettbewerbskomission (WEKO) im September 2020 Anzeige gegen die Swisscom eingereicht (Computerworld berichtete ). Damals nahm ein Swisscom-Sprecher zu den Beweggründen für den Wechsel zur Point-to-Multipoint-Topologie (P2MP) folgendermassen Stellung: Die P2MP-Architektur für FTTH-Netze habe sich gegenüber Point-to-Point-Netzen international durchgesetzt. Dies habe aufgrund des höheren Produktionsvolumens zu tieferen Stückpreisen der Ausrüstung geführt und der Glasfaserausbau sei mit P2MP viel effizienter respektive schneller. Point-to-Multipoint-Topologie sei laut Stellungnahme «zudem die geeignete Lösung, um unsere FTTS/B-Netze hin zu FTTH auszubauen, da hinsichtlich Architektur gleich aufgebaut.»
Update 25. Mai 2021: Die Swisscom verzichtet auf eine Stellungnahme, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.
Die WEKO teilte am 17. Dezember 2020 mit, dass man eine Untersuchung gegen die Swisscom eröffne. Es bestünde die Gefahr, dass der Telko beim Bau des Glasfasernetzes Konkurrenten vom Markt ausschliesse, hiess es in der Medienmitteilung. Die WEKO beschloss deshalb im Dezember 2020 vorsorgliche Massnahmen. «(...) Daher verbietet die WEKO Swisscom ab sofort mit vorsorglichen Massnahmen, Wettbewerbern beim Ausbau des Glasfasernetzes den Zugang zu durchgehenden Leitungen zu verweigern».
Derzeit ist die Beschwerde gegen diese WEKO-Massnahme beim Bundesverwaltungsgericht hängig. Das Urteil werde in den nächsten Wochen erwartet.