So bezahlt die Schweiz

Sicherheitsbedenken beim mobilen Bezahlen

Als wichtigste Faktoren bei der Wahl eines Zahlungsmittels gelten Sicherheit und keine zusätzlichen Gebühren. «Gerade beim Thema Geld ist die Sicherheit zentral», sagt Sandro Graf, ZHAW-Zahlungsmittelexperte und Mitautor der Studie. Dies zeigt sich auch bei den neuen Bezahlmöglichkeiten wie etwa beim kontaktlosen oder mobilen Bezahlen: «Hier herrscht eine gewisse Skepsis vor, weil sie bezüglich Sicherheit als unzureichend wahrgenommen werden. Dies verlangsamt ihre Verbreitung», so Graf weiter.
Dennoch gestehen die Studienautoren den neuen digitalen Bezahlformen ein gewisses Potenzial zu. Diese sind nämlich bei den Schweizerinnen und Schweizern bereits gut bekannt, werden jedoch mit Umsatzanteilen im einstelligen Bereich noch verhalten genutzt. So liegt der Umsatzanteil von kontaktlosem Bezahlen erst bei knapp 7 Prozent, derjenige von mobilem Bezahlen sogar unter 2 Prozent. Trotzdem stehen die Chancen gut, dass sie zukünftig Fuss fassen werden.
Gemäss Tobias Trütsch, Ökonom an der Universität St. Gallen, besteht vor allem bei den Nutzern dieser Bezahlverfahren noch viel Potenzial. «Über 70 Prozent dieser Personen könnten sich vorstellen, diese in den nächsten drei Jahren häufiger zu nutzen – vorausgesetzt, die Grundanforderungen wie verbesserte Sicherheit sind erfüllt und die entsprechenden Angebote in der Lage, echte Probleme des Nutzers zu lösen.» Gemäss Aussagen der Befragten bieten die neuen gegenüber den klassischen Zahlungsmitteln derzeit noch zu wenige Mehrwerte, damit diese als Alternative (und nicht einfach als Ergänzung) in Erwägung gezogen werden.
Swiss Payment Monitor
Das Swiss Payment Research Center (SPRC) der ZHAW sowie die Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) der Universität St. Gallen beschäftigen sich seit Jahren unabhängig voneinander mit Fragestellungen rund ums Thema «Bezahlen». Gemeinsam haben sie erstmals den Swiss Payment Monitor durchgeführt. Dies ist die erste jährliche Schweizer Zahlungsstudie, welche Konsumentenperspektive und makroökonomische Sicht verbindet.
Durch die Kombination von Online-Befragung und Tagebuch-Erhebung sowie durch die Verknüpfung mit öffentlichen Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kann der tägliche Einsatz der Zahlungsmittel realitätsgetreu abgebildet werden.
Insgesamt wurden über 1000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus allen drei Landesteilen der Schweiz befragt. Die Studie wird finanziert durch die beiden Forschungsinstitutionen, die Swiss Payment Association (Branchenorganisation aller grossen Schweizer Herausgeber von Kreditkarten der internationalen Kartenorganisationen) sowie die Industriepartner Concardis und SIX Payment Services.



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