20.04.2011, 15:42 Uhr

HTC Sensation im Härtetest

Computerworld.ch konnte das neue Smartphone-Flaggschiff von HTC in einer Vorabversion unter die Lupe nehmen.
Das HTC Sensation muss bis zum Marktstart noch ein paar Verbesserungen erfahren. Ansonsten gefällt das Smartphone ungemein.
Der grösste Trumpf des HTC Sensation ist sein Innenleben: Angetrieben von einem 1,2-Gigahertz-Zweikernprozessor und 768 Megabyte Arbeitsspeicher lässt das Smartphone punkto Tempo keine Wünsche offen. Das Betriebssystem Android 2.3.3 (Gingerbread) lässt sich flott und ruckelfrei bedienen. Auch Apps, die hohe Anforderungen an die Hardware stellen, stellen das HTC Sensation nicht vor Probleme: Im Test liess sich «Angry Birds Rio» ohne Zucken zocken. Äusserlich unterscheidet sich das in mattem Schwarz gehaltene Gerät kaum von anderen HTC-Geräten. Der Hersteller setzt wie schon beim Legend auf ein robustes Aluminium-Gehäuse. Auffallend ist das grosse 4,3-Zoll Display (960 x 540 Pixel) aus leicht durchgebogenem Glas, das Kratzer auf dem Bildschirm verhindern soll. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal fehlen dem solid verarbeiteten Gerät richtige Knöpfe, wie es sie zum Beispiel beim Desire gab: HTC spendierte dem Sensation stattdessen vier virtuelle Tasten, die bei erfolgreichem Drücken jeweils ein leichtes Vibrieren als Rückmeldung geben.

Neue Sense-Oberfläche und integrierte Videothek

HTC stülpt wie bei jedem Gerät die eigene Sense-Oberfläche über das Android-Betriebssystem. In der neusten Form lässt sich der «Sperrschirm», damit ist der Bildschirm im Standby-Modus gemeint, individualisieren. Anwender können wahlweise neu ihr Fotoalbum einblenden, aktuelle Facebook-Statusmeldungen abrufen oder Wetterberichte und Aktienkurse anzeigen lassen. Zudem können häufig genutzte Applikationen auf dem Sperrschirm platziert werden, um direkt darauf zuzugreifen. Mit HTC Watch erweitert der Hersteller sein Sensation-Smartphone um eine Videothek. Filme und TV-Serien lassen sich per Fingerstrich kaufen oder ausleihen. Auf unserem Testgerät mit einer Beta-Version der Software waren die Titel aber nur in Englisch verfügbar. Zudem gab es beim Abspielen von Filmen zeitweise unschöne Fehlermeldungen. Hier muss HTC bis zum Marktstart noch nachbessern. Nichts zu meckern gibt es bei der Bild- und Tonqualität: Bei den getesteten Filmen war diese durchs Band weg sehr gut. Dank der verwendeten Technik «Progressiver Download» gibt es zudem keine Wartezeit: Die Filme werden während dem Betrachten im Hintergrund heruntergeladen.

Fazit: Gelungenes Gerät

Das HTC Sensation ist in einer beachtlichen Frühform: Der Zweikern-Prozessor sorgt gepaart mit den über 700 Megabyte Arbeitsspeicher für das nötige Tempo – HTCs Sense-Oberfläche verleiht dem Smartphone auf Wunsch den individuellen Charakter. Trotz des grossen 4,3-Zoll-Displays liegt das 150 Gramm schwere Sensation gut in der Hand und lässt sich trotz der fehlenden Knöpfe ordentlich steuern. Bis zur Markteinführung Ende Mai, für die sich Swisscom das Exklusivrecht sicherte, hat HTC Zeit, die kleinen Kinderkrankheiten noch zu beseitigen. Der Hersteller muss vor allem bei der Videothek HTC Watch noch Hand anlegen. Wenn das ordentlich gelingt, können sich die Anwender auf ein richtig gutes Smartphone freuen, auf das Orange- und Sunrise-Kunden bis Ende Juni warten müssen.



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