Ricoh setzt auf Managed-Document-Services

Anlässlich einer weltweiten Veranstaltung, die in London, New York und Tokio stattfand, hat Ricoh neue Investitionen angekündigt. Ziel: Den Wandel zu einem Service-Geschäftsmodell global zu vollziehen. Fokussiert wird auf die Hauptwachstumsstrategie des Unternehmens, die neben Hardware und Software neu auf den gesamten Dokumenten-Workflow, Verarbeitungsschritte und weitere Prozesse bei Dokumenten- und IT-Dienstleistungen fusst. Das Volumen umfasst umgerechnet knapp 290 Millionen Franken, die über einen Zeitraum von drei Jahren in Ricohs globale Managed Document Services (MDS)-Infrastruktur investiert. «Ziel ist es», so Europa-Chef Carsten Bruhn gegenüber Computerworld, «die langfristigen Partnerschaft mit unseren Kunden weiter auszubauen. Die Stärke von MDS ist, dass Unternehmen mit Hilfe unseres Dokumenten-Managements ihren Workflow optimieren, die Produktivität erhöhen und so letztendlich ihre Gewinne steigern. Je nach Firmengrösse und Optimierungspotenzial sogar um über 30 Prozent.» Anlässlich des Events präsentierte Ricoh eine Industrie-Analyse von IDC. Danach kann per MDS ein Unternehmen mit jährlichen Einnahmen von etwa 240 Millionen Franken knapp 6 Millionen Franken durch effektives Dokumenten-Management sparen. Wie Angele Boyd, Vizepräsident der IDC-Group, ausführte, zählen dazu das Einsparen von dokumentierten Kosten etwa für Drucke, aber auch von versteckten Kosten wie für IT-Unterstützung, Dokumenten- und Akten-Verwaltung, Einhaltung rechtlicher Vorschriften sowie Umweltaspekten und die Produktivität der Endnutzer.

Ricoh gab zudem Ergebnisse von Untersuchungen in weltweiten Fokus-Gruppen und Umfragen bei Geschäftsführern sowie Senior IT-Managern bekannt. So seien sich Unternehmen zwar bewusst, mehr Einblick in ihre Informations- und Dokumenten-Workflows zu haben, dennoch gibt es Defizite über die genauen Ausgaben in diesem Bereich. Hauptgrund dafür ist der Mangel an Konsolidierung sowohl dokumentierter als auch versteckter Kosten sowie die fragmentierte Verteilung dieser Kosten über unterschiedliche Abteilungen hinweg. Und: Oftmals fehlt der Geschäftsführung das Bewusstsein, welche positiven Auswirkungen – finanzielle Einsparungen und zum Beispiel Zeitgewinn – eine Dokumenten-Management-Strategie haben kann. Ricoh-CEO Shiro Kondo erklärte gegenüber Computerworld: «Unsere Investitionen zielen darauf ab vor, unsere Kunden bei der Implementierung sicherer Informationsinfrastruktur-Lösungen behilflich zu sein, so dass sie schnell arbeiten und reagieren können. Mit unserer Unterstützung vor Ort und über Fernservice bieten wir ihnen die Möglichkeit, sich auf umsatzsteigernde Aktivitäten zu konzentrieren, während wir das tun, was wir am besten können - Workflow optimieren.»

Ricoh, das derzeit etwa 30'000 Service-Mitglieder beschäftigt, will sich laut Executive Vice President David Mills bei der Umsetzung der MDS-Strategie auf folgende Schritte fokussieren: - Stärkung des kundenorientierten Ansatzes. Dieser enthält den Ausbau des globalen Angebots für verändertes Geschäftsmanagement auf der Basis der Prosci-Methode zu verändertem Management. - Zusätzlich hat Ricoh den ITIL-Dienst zur Lieferung weltweit übernommen. Dabei wird die Anzahl der Service-Teams erhöht, die eine Zertifizierung in IT-Service-Management nach ITIL (Information Technology Infrastructure Library) und Change-Management nach ADKAR (Awareness, Desire, Knowledge, Ability, Reinforcement) besitzen. Sie sollen den ganzheitlichen, verkaufsunabhängigen Ansatz bei Information-, Infrastruktur- und Prozess-Management verbessern, wodurch Ricoh das Management der gesamten Unternehmens-(Drucker-)Flotte, unabhängig vom ursprünglichen Hersteller übernimmt. - Ricoh wird die Lieferung seines Pakets von Cloud-Type-Tools für Gerät- und Druckmanagement sowie Optimierungs- und Entscheidungsfindungs-Support ausbauen. - Das Aufstocken von Ricohs MDS-Arbeitskräften und die weltweite Standardisierung von Verkauf- und Servicetraining.