Weil Swisscom 20'000 Kunden kündigt
15.01.2024, 06:45 Uhr
So wechseln Sie den Webhosting-Provider
Rund 20'000 Webhosting-Kunden von Swisscom haben eine Kündigung erhalten. Bis Ende Mai 2024 muss ihre Webseite gezügelt sein, dann läuft der Swisscom-Vertrag aus. Computerworld zeigt, wie sich ein Webhoster-Wechsel und Zügeln der Webseite erledigen lassen.
Paris, Athen, auf Wiedersehen: Swisscom gibt das Webhosting-Geschäft auf. Gleichzeitig spricht der Telekom-Riese aber auch eine Empfehlung aus, und zwar zu seinen Tochterfirmen zu wechseln. Allerdings ist das mit Kosten für den Anwender (also für den, der von Swisscom gekündigt wurde) verbunden. Ihr Kalkül: Swisscom will seinen bestehen Webhosting-Kundenkreis zu den Tochterfirmen Localsearch, MTF Solutions sowie Global IP Action transferieren. Und das kommt den (noch bestehenden) Swisscom-Kunden teils teuer zu stehen. So verlangt Global IP Action von jedem zügelwilligen Anwender eine Gebühr von Fr. 9.50. Die Gebühr wird, so der Provider, für den Mehraufwand, konkret «die Datenbereinigung» fällig.
Natürlich hat Computerworld, zu dem ganzen Hin-und-Her seine eigene Meinung, die Sie auf der Seite «Meinung: Provider ohne Seele» lesen können.
Natürlich hat Computerworld, zu dem ganzen Hin-und-Her seine eigene Meinung, die Sie auf der Seite «Meinung: Provider ohne Seele» lesen können.
Bitte beachten Sie: Das Wechseln des Webhosters in der Schweiz erfordert einige Schritte, um sicherzustellen, dass der Übergang reibungslos verläuft. Auf den folgenden Seiten zeigt der Computerworld insgesamt 8 grundlegende Schritte, die bei einem Webhoster-Wechsel zu beachten sind. Wichtig: Bitte beachten Sie, dass diese Schritte allgemein gehalten sind. Je nach Provider und individuellen Anforderungen variieren die vom neuen Hosting-Anbieter bereitgestellten Services. Deshalb ist es wichtig, vor dem Wechsel die Richtlinien und Anleitungen des zukünftigen Hosting-Anbieter zu überprüfen und auch, je nach Wissen und Zeit (!) professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um möglichen Probleme vorzubeugen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite unsere Schritte 1 bis 4 für den Providerwechsel: recherchieren, Daten sichern, Account einrichten und Webseite übertragen
Lesen Sie auf der nächsten Seite unsere Schritte 1 bis 4 für den Providerwechsel: recherchieren, Daten sichern, Account einrichten und Webseite übertragen
Provider wechseln (1): von recherchieren bis zur Webseite übertragen
Schritt 1: recherchieren
Im ersten Schritt sollten Sie sorgsam recherchieren. Wählen Sie dazu einen neuen Webhosters aus: Er sollte einen zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Webhosting-Service anbieten, und den Anforderungen und Budgetvorstellungen entsprechen. Vergleichen Sie dazu unbedingt verschiedene Angebote hinsichtlich Serverleistung, Speicherplatz, Bandbreite, Support und anderen wichtigen Funktionen. Tipp: Der PCtipp macht in regelmässigen Abständen fundierte Test und bietet einen Überblick explizit für die Schweizer Webhoster. In Heft 2/2024 gibt es dazu ein PCtipp-KMU-Spezial. Das Heft können Sie hier im Rahmen des günstigen Halbjahres-Abos (Fr. 28.-) digital und/oder gedruckt erwerben.
Schritt 2: Daten sichern
Bevor mit dem Wechsel eigentlichen begonnen wird, müssen alle Webseitendaten, Dateien, Datenbanken und E-Mails vom aktuellen Hosting-Anbieter gesichert werden. Dies kann über das Dashboard-Tools (z.B. «cPanel»), via FTP oder andere Verwaltungstools erfolgen.
Schritt 3: neuen Hosting-Account einrichten
Registrieren Sie sich nun beim neuen Webhoster und richten den neuen Account ein. Erstellen Sie dazu die erforderlichen E-Mail-Konten, Datenbanken und konfigurieren die Servereinstellungen entsprechend den Anforderungen der (alten) Website, die nun auf den neuen Provider zügelt.
Schritt 4: das Übertragen der Webseite
Laden Sie nun die zuvor gesicherten Daten und Dateien auf den Server des neuen Hosting-Anbieters hoch. Verwenden Sie dazu den FTP-Service oder andere vom neuen Anbieter bereitgestellte Methoden/Module, etwa wie Dateiübertragungsprotokolle oder Migrationstools. Die beschleunigen den Transfer.
Lesen Sie auf der nächsten Seite unsere Schritte 5 bis 8 für den Providerwechsel: DNS-Einträge aktualisieren, Webseite testen, kündigen und Live-Betrieb überwachen
Provider wechseln (2): von Webseite aktualisieren bis live überwachen
Schritt 5: Aktualisieren der DNS-Einträge
Passen Sie nun die DNS-Einträge an, um Ihre Domain auf den neuen Hosting-Server zu implementieren. Gehen Sie dazu in Ihr Domainverwaltungspanel (des neuen Providers) und ändern die Nameserver oder die DNS-Einstellungen entsprechend den Informationen des neuen Hosting-Anbieters um.
Schritt 6: testen!
Testen Sie nun Ihre neue (alte) Website gründlich, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert. Überprüfen Sie auch die Funktionalität, die Datenbankverbindungen, die E-Mail-Konten und andere wichtige Funktionen, um sicherzustellen, dass nach dem Aktiv-Schalten der Webseite keine Probleme bestehen.
Schritt 7: kündigen (falls nicht schon geschehen)
Läuft die neue Webseite rund und ist erfolgreich auf den neuen Server übertragen? Erst dann sollte der Vertrag (mit dem alten Hosting-Anbieter) von Ihrer Seite aus gekündigt werden. Achtung: Hat hingegen der Hoster bereits fristgerecht gekündigt. Sollten Sie dennoch überprüfen, ob alle erforderlichen Schritte zur Beendigung des Dienstes gemäss den Vertragsbedingungen und Richtlinien erfüllt sind. Dass schützt gerade im Nachhinein vor bösen Überraschungen.
Schritt 8: Live-Betrieb überwachen und optimieren
Vertrauen ist gut, Kontrolle besser! Direkt nach dem Webseitenwechsel ist es wichtig, die Website streng (!) zu überprüfen. So stellen Sie sicher, dass keine Probleme auftreten. Überwachen Sie die Leistung, die Ladezeiten. Und auch die Kontaktpflege ist gerade am Anfang wichtig! Tauschen Sie sich unbedingt mit dem neuen Hosting-Anbieter aus, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.
Lesen Sie auf der nächsten Seite unser Meinung: Provider ohne Seele
Meinung: Provider ohne Seele
Ok, verstanden: Swisscom zieht die Reisleine und kappt tatsächlich den eigenen Webhosting-Service. Eine Dienstleistung, die jahrelang, Pardon, jahrzehntelang hoch profitabel war: Sie hat dem Telko-Riesen nicht nur gutes Geld eingebracht und die Kundenanzahl vergrössert. Vielmehr stand der Service auch für etwas anderes, vielleicht noch wichtigeres: Kundenbindung!
«Zählt heute nichts mehr, geht es nur noch einzig ums Geld?»
Das alles wird jetzt, so scheint es zumindest, aufgegeben. Sind denn 20'000 Kunden nicht genug? Aus dem Swisscom-Headquarter heisst es dazu: «Man spürt beim Webhosting die Konkurrenz, die meist günstigere Angebote bietet.» Damit ist der Geschäftszweig als unrentabel eingestuft, nicht mehr lukrativ. Quasi ein altes Eisen.
Demgegenüber, und das muss man sich schon einmal auf der Zunge zergehen lassen, hat Swisscom rund 6 Millionen zahlende Mobilfunkkunden und zusätzliche 2 Millionen Internetanschlüsse. Und hier wird mit dem Kunden richtig gut Geld verdient. Die Frage muss gestattet sein: Warum lassen sich damit keine cleveren Strategien, übergreifende Dienstleistungen entwerfen oder auch Rahmenbedingungen entwickeln, um Webhosting-Kunden eben nicht auf diese Weise zu verprellen?
«Sag leise servus!»
Teure Töchter: Damit noch nicht genug! Jetzt wird zum Schluss nochmal Geld abgeschröpft. Man bietet mit dem Kündigungsschreiben an, die Webservices an seine Töchterfirmen auslagern. Allerdings kostet das, je nach Wahl, knapp 10 Franken an Umzugsgebühren. Macht man sich damit einen Gefallen? Ich glaube eher nicht. Was unterm Strich übrigbleiben dürfte, ist Traurigkeit gepaart mit einer guten Portion Wut im Bauch.
Natürlich schläft die Konkurrenz nicht. Und die ist zugegebenermassen gross. Computerworld hat sich drei bewährte Provider herausgepickt. iWay, Hostpoint oder auch Hosttech (siehe nächste drei Seiten) bieten den verprellten Swisscom-Kunden ihre Webhosting-Service an - sogar mit Rabatt und Hilfestellungen beim Zügeln. Wen wunderts: Für die Webhoster ist das Swisscom-Desaster so etwas wie ein Elfmeter ohne Torhüter.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: So funktioniert der Webhosting-Wechsel zu Hostpoint
Webhosting-Wechsel zu Hostpoint
Computerworld hat nachgefragt, und ist fündig geworden. So heisst es bei Hostpoint: «Da die Swisscom ihre Website- und Hosting-Angebote per Ende Mai 2024 einstellen wird, müssen betroffene Swisscom-Kundinnen und -Kunden rasch handeln […]. Wenn Sie Swisscom-Kundin oder -Kunde sind, können Sie sich für den Wechsel zu Hostpoint an unserer detaillierten Umzugs-Anleitung orientieren. Und damit für Sie keine doppelten Kosten entstehen, schenken wir allen Hosting-Kundinnen und -Kunden von Swisscom die erste Laufzeit für alle Webhostings und E-Mail & Cloud Office-Produkte und bieten 50 Prozent auf alle Sites-Produkte. Melden Sie sich dazu bei uns unter «welcome@hostpoint.ch» oder rufen Sie uns unter 0844 04 04 04 an. Wir helfen Ihnen gerne beim Umzug Ihrer Website respektive Ihres Webhostings zu Hostpoint!»
So geht Service: Zudem bietet der Webhoster auch gleich eine detaillierte Schritt für Schritt-Anleitung, wie sich der Webseiten-Umzug via Plug-In sogar automatisieren lässt.
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So geht Service: Zudem bietet der Webhoster auch gleich eine detaillierte Schritt für Schritt-Anleitung, wie sich der Webseiten-Umzug via Plug-In sogar automatisieren lässt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: So funktioniert der Webhosting-Wechsel zu Hostpoint
Webhosting-Wechsel zu Hosttech
Auch der Schweizer Hosting-Spezialist Hosttech hat selbstverständlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine möglichst stressfreies Zügeln der Webseite und Services parat. Zur prinzipiellen Vorgehensweise: Zuerst wird die Domain transferiert, die Serveranforderungen geprüft, danach das Hosting eingerichtet. Ist das alles «unter Dach und Fach», können das Backup erstellt und im Anschluss die Daten auf den neuen Server migriert werden. Im nächsten grossen Schritt wird für die E-Mail-Migration gesorgt. Hosttech bietet hierzu Anleitungen für Microsoft Outlook, Mozilla Thunderbird oder auch Apple Mail. Sind alle erforderlichen Daten migriert, werden die DNS-Records (DNS-Einträge) entsprechend angepasst. Wir das alles genau funktioniert und mit einer detaillierten Schritt für Schritt-Anleitung auch in die Praxis umgesetzt wird finden Sie auf der entsprechenden Hosttech-Webseite.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: So funktioniert der Webhosting-Wechsel zu iway
Webhosting-Wechsel zu iWay
Der Zürcher Provider iWay bietet unter «Hosting und Cloud» einen stringenten Webseiten-Transfer-Service an. Dabei ist «der Umzug einer Website keine Hexerei.» Der Webhoster weiter: «Beachtet man einige Schritte, so steht einer erfolgreichen Migration nichts im Wege». Zur Vorgehensweise: Das Webseitenprojekt wird, nach Angaben von iWay, in drei grobe Phasen unterteilen: die Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle. Bei der Vorbereitung geht es um die Bestellung eines neuen Hostings. Es wird nach individuellen Wünschen und Vorgaben eingerichtet, danach lassen sich die Daten des alten Providers übertragen. Zudem wird ein Backup (der alten Webseite) angelegt. Auch die Migration der Domain sowie des DNS-Servers findet hier statt. Im nächsten Schritt, sobald die E-Mail-Konten wieder eingerichtet sind, wird sprichwörtlich «der Schalter umgelegt». Abschliessend wird eine «hochpräzise» Endkontrolle gemacht: Hierbei wird alles getestet (Einstellungen, Funktionen, Module, Konten etc.) und nachgeschaut, ob sämtliche Änderungen, Altes wie auch Neues, genauso funktionieren, wie es vorgesehen ist. Zur Kontaktaufnahme geht es hier.