14.11.2011, 11:45 Uhr

Widerstand gegen neue Top Level Domains

Zahlreiche Unternehmen und Verbände machen sich gemeinsam stark gegen die neuen Top Level Domains stark, welche künftig Adressendungen wie .apple oder .zuerich ermöglichen.
Wie die Icann beschlossen hat, sind künftig beliebige Wrter als Top Level Domains zulssig. Somit werden Adressendungen wie .google, .facebook oder .zuerich möglich. In einer ersten Runde nimmt die Icann ab dem 12. Januar 2012 entsprechende Anträge entgegen. Die Vergabe neuer Domain-Endungen soll allerdings streng kontrolliert und limitiert werden. Jeden Antrag will man umfassend prüfen. Zudem sind öffentliche Einsprachen möglich. Dennoch regt sich gegen die Erweiterung der Adressendungen Widerstand im freien Markt. Zahlreiche Unternehmen und Verbände, die grösstenteil in den USA beheimatet sind, machen sich im Rahmen der Coalition for Responsible Internet Domain Oversight (Crido) gegen die Expansion der Top Level Domains stark. Konkret befürchten sie unter anderem Schäden und übermässige Kosten für Markenartikelhersteller.  Die neuen Top Level Domains würden starken Druck auf Markeninhaber ausüben, sich Adressendungen zu schützen respektive diese vorab defensiv einzukaufen. Sollte das Icann-Programm wie geplant über die Bühne gehen, ist Crido laut eigenen Angaben «fest davon überzeugt, dass der Vertrauensverlust in Internet-Transaktionen erheblich sein wird.» Daher wird die Icann ersucht, «ihre Anstrengungen zur Einführung dieses schlecht durchdachten, unerwünschten und destruktiven Programms einzustellen.» Bis dato sind 47 Verbände Crido beigetreten. Zudem konnte man zahlreiche Konzerne als Mitglieder gewinnen. Darunter befinden sich auch diverse IT-Riesen wie etwa HP, Samsung oder Dell. Allesamt haben eine entsprechende Petition unterzeichnet, die man dem US-Handelsministerium übereichen will. Diesem ist die Icann bis Ende September 2009 unterstanden. Der Icann-Hauptsitz befindet sich nach wie vor in den Vereinigten Staaten, womit die Organisation weiterhin der US-Rechtsprechung unterliegt.
Harald Schodl



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