Kommentar
10.06.2013, 10:53 Uhr
Die unbequeme Wahrheit
Was viele dachten ist jetzt offiziell. Die US-Regierung schnüffelt im grossen Stil in Daten herum. Der Skandal wird nachhaltige Folgen für die IT-Industrie haben, meint CW-Redaktor Marcel Hauri.
Die mutigen Ausführungen des ehemaligen CIA-Agenten Edward Snowden werden hoffentlich noch lange nachhallen. Was viele gedacht haben und in diversen Agententhrillern mehr oder weniger realistisch dargestellt wird, scheint sich zu bewahrheiten. Die US-amerikanischen Geheimdienste haben sich für das Abgrasen von Benutzerdaten führender US-amerikanischer IT-Schwergewichte weitereichende und richterlich abgestützte Privilegien ausbedungen. Wie ein riesiger Datenstaubsauger durchforsten die amerikanischen Behörden mit dem 2007 gestarteten Programm Prism die Kommunikationskanäle grosser Social-Media-, Cloud- und Mail-Dienste. Betroffen sind auch amerikanische Telefonanbieter. Eine Beschwichtigung jagt die nächste, windig versucht US-Präsident Obama die Bevölkerung zu beruhigen. Die grossen IT-Konzerne dementieren zum Teil heftig. Das ist verständlich, bedrohen solche Enthüllungen die Geschäftsgrundlagen, die darauf basieren, dass man den «Datenlieferanten» die Sicherheit und Integrität der gespeicherten Daten garantiert.
Dieser Skandal wird denjenigen Kräften Aufschub geben, die schon immer vor der Gefahr der Spionage gewarnt haben. Die unbequeme Wahrheit wollte niemand hören - zu bequem sind die Dienste, die jedermann gratis und nach dem setzen des Hakens bei den AGB in Anspruch nehmen kann. Für US-Anbieter, die mit Cloud-basierten Softwarelösungen in Europa oder der Schweiz hofieren, wird die Sache zu einem ausgewachsenem Problem. Diese Cloud-Anbieter, die auch in der Schweiz für ihre Lösungen weibeln, haben einen noch schwereren Stand als bisher. Kaum vorstellbar, dass internationale Unternehmen in Zukunft ihre Daten bei US-amerikanischen Anbietern hinterlegen werden. Office aus der Cloud? Vermutlich erledigt.
Die Stunde der einheimischen Anbieter scheint gekommen zu sein. Die Schweiz ist das Land mit der höchsten RZ-Dichte. Cloud-Services anzubieten ist keine Rocket-Science. Swisscom hat entsprechende Services im Angebot - es scheint nur eine Frage der Zeit, bis weitere einheimische Anbieter nachziehen werden. Das ist gut für den IT-Platz Schweiz aber auch für die Nutzer. Zwar zahlt man vermutlich einen höheren monetären Preis für die Angebote, dafür kann man sich ein wenig sicherer sein, dass Geheimdienste nicht mitlesen.
Dieser Skandal wird denjenigen Kräften Aufschub geben, die schon immer vor der Gefahr der Spionage gewarnt haben. Die unbequeme Wahrheit wollte niemand hören - zu bequem sind die Dienste, die jedermann gratis und nach dem setzen des Hakens bei den AGB in Anspruch nehmen kann. Für US-Anbieter, die mit Cloud-basierten Softwarelösungen in Europa oder der Schweiz hofieren, wird die Sache zu einem ausgewachsenem Problem. Diese Cloud-Anbieter, die auch in der Schweiz für ihre Lösungen weibeln, haben einen noch schwereren Stand als bisher. Kaum vorstellbar, dass internationale Unternehmen in Zukunft ihre Daten bei US-amerikanischen Anbietern hinterlegen werden. Office aus der Cloud? Vermutlich erledigt.
Die Stunde der einheimischen Anbieter scheint gekommen zu sein. Die Schweiz ist das Land mit der höchsten RZ-Dichte. Cloud-Services anzubieten ist keine Rocket-Science. Swisscom hat entsprechende Services im Angebot - es scheint nur eine Frage der Zeit, bis weitere einheimische Anbieter nachziehen werden. Das ist gut für den IT-Platz Schweiz aber auch für die Nutzer. Zwar zahlt man vermutlich einen höheren monetären Preis für die Angebote, dafür kann man sich ein wenig sicherer sein, dass Geheimdienste nicht mitlesen.