27.11.2012, 10:51 Uhr
Schweiz mit höchster MDS-Dynamik
In der Schweiz wird ein kleinerer Teil des IT-Budgets für die Druck- und Kopierinfrastruktur ausgegeben als in anderen europäischen Ländern. Und auch sonst scheint die Schweiz bei Managed Document Services einiges anders zu machen. Dies hat eine aktuelle Studie von Kyocera ergeben.
Dieser Artikel ist an eine Publikation unserer Schwesterseite Tecchannel.de angelehnt und mit den Schweizer Ergebnissen ergänzt. Über zwölf Prozent des IT-Budgets in europäischen Unternehmen werden für die Druck- und Kopierinfrastruktur ausgegeben. In der Schweiz ist es jedoch nur 7,8 Prozent. Dies hat eine Studie von Kyocera (PDF) ergeben. 70 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen sehen demnach in einem Managed-Document-Services-Konzept den Vorteil der Senkung der Unternehmenskosten. Unter Managed Document Services versteht Kyocera in diesem Zusammenhang sowohl das Druck- als auch das Dokumentenmanagement. Also das unternehmensinterne Print-Management, als auch Managed Print Services durch Dritte wie das Dokumentenmanagement inklusive Archivierung. Neben der Kostensenkung erwarten sich die Unternehmen von entsprechenden Lösungen eine stärkere Kostentransparenz im Druck- und Kopierbereich. Die zwölf Prozent des gesamten IT-Budgets, die für Drucker- und Kopierhardware sowie deren Betrieb und Service beinhalten nicht die Kosten für die Dokumentenverarbeitung und automatisierte Prozesse. Stärker automatisierte Prozesse sind bei den befragten Unternehmen gleichfalls ein Thema: So würden 30 Prozent der Firmen automatische Archivierungslösungen und Möglichkeiten zur Erfassung von gedruckten (31 Prozent) und elektronischen (28 Prozent) Dokumenten einsetzen wollen.
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Standardisierte Struktur als Ziel
Die Zufriedenheit mit der Kopier- und Druckerinfrastruktur ist in der Schweiz höher als irgendwo sonst. 32 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden, der europäische Durchschnitt beträgt 25 Prozent. Die Hälfte der Schweizer gab aber auch an, mit der Infrastruktur weder zufrieden noch unzufrieden zu sein. Im restlichen Europa sieht es gleich aus. Darum plant jedes vierte europäische Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten sein Outputmanagement zu verändern, in der Schweiz ist nur jedes vierte. Weitere 36 Prozent wollen ihre Strukturen in den kommenden 24 Monaten anpassen. Mit dem Einsatz von entsprechenden Lösungen wollen die Unternehmen eine standardisierte Print- und Kopierstruktur erreichen (44 Prozent), sowie eine bessere Kontrolle über den Dokumenten-Output (38 Prozent) sowie reduzierte Gesamtkosten (38 Prozent). Lesen Sie auf der nächsten Seite: Nirgendwo höhere MDS-Dynamik
Nirgendwo höhere MDS-Dynamik
Die MDS-Dynamik war in der Schweiz in den letzten zwei Jahren höher als irgendwo sonst. 48 Prozent aller hierzulande befragten Unternehmen haben in dieser Zeit eine Veränderung an den Prozessen im Print- und Outputmanagement vorgenommen. Der Schnitt liegt bei 34 Prozent. Wenn Dokumentenprozesse optimiert werden, stehe nicht die Hardware, beziehungsweise deren Austausch allein im Vordergrund. Zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass die Implementierung von Softwarelösungen der Hauptgrund für die Veränderung des Print- und Outputmanagements war. Dabei werden insbesondere häufig Lösungen für den Formulardruck (34 Prozent) sowie das Monitoring (34 Prozent) beziehungsweise zur automatischen Archivierung (33 Prozent) eingesetzt. In der Schweiz liegen diese Zahlen tiefer. Formulardruck wird in jeder fünften Unternehmung eingesetzt, Monitoring in fast jeder Dritten und die automatische Archivierung bei 28 Prozent der Betriebe. Dafür wird nirgends sonst so sehr auf Barcode-Druck gesetzt. 30 Prozent in der Schweiz stehen 25 Prozent in den restlichen Ländern gegenüber.
Umwelt wird wichtiger
Spannend war das Resultat, wer über die Beschaffung von Druck-Software, Hardware und Services im Unternehmen entscheidet. Unter allen Befragten Nationen macht dies in 65 Prozent der Fälle die IT-Leitung, in der Schweiz ist das bei 50 Prozent der Fall. Auch dem Einkauf (Europa: 28 Prozent) überlassen Schweizer Unternehmen mit 12 Prozent deutlich weniger häufig die Entscheidung als in den anderen Ländern. Der CEO (20 Prozent) oder der CIO (34 Prozent) fällen gleich oft wie im europäischen Durchschnitt Entscheidungen bezüglich MDS. Auffallend ist, dass in Frankreich (63 Prozent) und Italien (64 Prozent) der CIO mit Abstand am Häufigsten darüber entscheidet, der CIO dafür deutlich am seltensten (15 respektive 17 Prozent). Inzwischen würden auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte bei den Unternehmen eine Rolle spielen. Im europäischen Schnitt hätten rund zwei Drittel der Unternehmen klare Umweltrichtlinien definiert, für die Schweiz nennt die Studie einen Wert von 60 Prozent. Bezogen auf das Druck- und Dokumentenmanagement würden dabei insbesondere Energieverbrauch (87 Prozent), die Abfallvermeidung (81 Prozent) sowie der Carbon Footprint (70 Prozent) eine Rolle spielen. Interessant ist, dass die Schweizer mit 26 Prozent (Durchschnitt: 14 Prozent) deutlich am Häufigsten glauben, dass Nachhaltigkeitsthemen in den nächsten Jahren bei IT-Investitionen stark an Bedeutung gewinnen wird.
Repräsentative Umfrage
Zur Methodik: Kyocera hat die Umfrage unter IT-Entscheidern und Managern in acht europäischen Regionen durchgeführt, darunter auch die Schweiz. Insgesamt sind 746 Verantwortliche durch das Research-Institut Loudhouse mittels einer Onlinestudie im August 2012 befragt worden. Die Befragten haben ihre Position innerhalb des Unternehmens als IT-Direktor (21 Prozent) oder IT-Manager (79 Prozent angegeben). Die Teilnehmer stammten jeweils rund zu einem Drittel aus Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern, zwischen 501 und 1000 Mitarbeitern und aus Firmen zwischen 201 und 500 Mitarbeitern. Die befragten Unternehmen verteilen sich überwiegend auf die IT- und Technologiebranche (37 Prozent) sowie den öffentlichen Sektor (13 Prozent), das produzierende Gewerbe (10 Prozent) und den Handelssektor (8 Prozent). (mje)