20.01.2010, 15:22 Uhr
Pleiten-Rekord im Jahr 2009
Fehlendes Vertrauen der Banken endete in einer Kreditklemme und zwang viele Schweizer Unternehmen in den Konkurs. Noch nie sind in unserem Land so viele Firmen Pleite gegangen wie im abgelaufenen Jahr.
Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch in der Schweiz ihre Spuren hinterlassen. Wie die Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet (D&B) berichtet, sind im vergangenen Jahr erstmals über fünftausend Firmen Konkurs gegangen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeuten die insgesamt 5105 Firmenpleiten eine Zunahme von 26,7%. Zugleich endete das Rekordjahr mit dem höchsten Monatwert an Firmenkonkursen im letzten Jahrzehnt. 558 Firmenpleiten registrierte D&B im vergangenen Dezember. 19 davon waren IT-Firmen. «Viele Unternehmen, bei denen die Aufträge und Bestellungen Ende 2008 und Anfang 2009 eingebrochen sind, haben inzwischen ihre finanzielle Substanz aufgebraucht. Zudem erhöhen Gläubiger gegen Ende eines Jahres oft den Druck auf die Schuldner. Aufgrund der schlechten Zwischenabschlüsse und der Verluste im vergangenen Jahr kamen einige Firmen weniger leicht zu Bank- und Lieferantenkrediten. Somit konnten zahlreiche angeschlagene Unternehmungen allfällige finanzielle Engpässe nicht mehr überbrücken und mussten den Gang zum Konkursamt antreten», analysiert Raphael Keller, Business Analyst bei D&B in Urdorf, die Pleitewelle.
Nachdem in der ersten Jahreshälfte vor allem Unternehmen aus der Export- und Finanzbranche pleite gingen, traf es in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 vermehrt auch Firmen, welche in der Binnenwirtschaft tätig sind (z.B. Einzelhandel, Gastgewerbe und Handwerk). Der Spitzenmonat in der IT-Branche fällt mit 21 Firmenkonkursen auf den September. Sowohl am stärksten als auch am schwächsten von der Konkurszunahme betroffen, sind Kantone der Ost- und Zentralschweiz.
Nachdem in der ersten Jahreshälfte vor allem Unternehmen aus der Export- und Finanzbranche pleite gingen, traf es in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 vermehrt auch Firmen, welche in der Binnenwirtschaft tätig sind (z.B. Einzelhandel, Gastgewerbe und Handwerk). Der Spitzenmonat in der IT-Branche fällt mit 21 Firmenkonkursen auf den September. Sowohl am stärksten als auch am schwächsten von der Konkurszunahme betroffen, sind Kantone der Ost- und Zentralschweiz.
Neugründungen bleiben relativ stabil
Entgegen dem regelrechten Konkurssturm, präsentiert sich dafür die Situation bei den Neugründungen positiver. Wie die D&B-Neugründungsstatistik belegt, ist der Schritt in die Selbstständigkeit besonders in unsicheren Zeiten oder bei einem plötzlichen Stellenverlust interessanter denn je: 35'380 Neueintragungen im Handelsregister in zwölf Monaten. Trotz einer Abnahme von 4,3% gegenüber dem Vorjahr, sind damit die Neugründungsaktivitäten in der Schweiz nach wie vor auf hohem Niveau. Doch auch bei den Neugründungen stellt D&B zwischen den einzelnen Kantonen beträchtliche Unterschiede fest. Während im Kanton Wallis im letzten Jahr sogar 3,3% mehr Unternehmen gegründet wurden, verzeichnete der Kanton Nidwalden einen Rückgang der Neugründungen um 17,5%. Die Kantone Glarus, Nidwalden, Obwalden und Zug waren von den Entwicklungen im 2009 doppelt negativ betroffen. Zum einen haben in diesen Kantonen die Firmenpleiten stark zugenommen und zum anderen sind die Unternehmensneugründungen auch empfindlich zurückgegangen.
Die Tatsache, dass in den Kantonen Nidwalden, Zug und Obwalden die Neugründungen stark zurückgegangen sind, ist laut den Experten von D&B zumindest teilweise erklärbar. «In den Boomjahren vor der Wirtschaftskrise wurden in diesen Kantonen überdurchschnittlich viele Unternehmen neu gegründet. So erstaunt es nicht, dass nun dieselben Kantone als erstes und am stärksten von der Krise getroffen wurden», erklärt Raphael Keller. Weiter geht der Analyst davon aus, dass sich die Krise in vielen Jahresabschlüssen 2009 niedergeschlagen hat und etliche Unternehmen in den kommenden Monaten eventuelle Banken- und Lieferantenkredite zu schlechteren Konditionen bekommen werden. Die finanzielle Lage vieler Firmen dürfte somit weiterhin angespannt bleiben.
Entgegen dem regelrechten Konkurssturm, präsentiert sich dafür die Situation bei den Neugründungen positiver. Wie die D&B-Neugründungsstatistik belegt, ist der Schritt in die Selbstständigkeit besonders in unsicheren Zeiten oder bei einem plötzlichen Stellenverlust interessanter denn je: 35'380 Neueintragungen im Handelsregister in zwölf Monaten. Trotz einer Abnahme von 4,3% gegenüber dem Vorjahr, sind damit die Neugründungsaktivitäten in der Schweiz nach wie vor auf hohem Niveau. Doch auch bei den Neugründungen stellt D&B zwischen den einzelnen Kantonen beträchtliche Unterschiede fest. Während im Kanton Wallis im letzten Jahr sogar 3,3% mehr Unternehmen gegründet wurden, verzeichnete der Kanton Nidwalden einen Rückgang der Neugründungen um 17,5%. Die Kantone Glarus, Nidwalden, Obwalden und Zug waren von den Entwicklungen im 2009 doppelt negativ betroffen. Zum einen haben in diesen Kantonen die Firmenpleiten stark zugenommen und zum anderen sind die Unternehmensneugründungen auch empfindlich zurückgegangen.
Die Tatsache, dass in den Kantonen Nidwalden, Zug und Obwalden die Neugründungen stark zurückgegangen sind, ist laut den Experten von D&B zumindest teilweise erklärbar. «In den Boomjahren vor der Wirtschaftskrise wurden in diesen Kantonen überdurchschnittlich viele Unternehmen neu gegründet. So erstaunt es nicht, dass nun dieselben Kantone als erstes und am stärksten von der Krise getroffen wurden», erklärt Raphael Keller. Weiter geht der Analyst davon aus, dass sich die Krise in vielen Jahresabschlüssen 2009 niedergeschlagen hat und etliche Unternehmen in den kommenden Monaten eventuelle Banken- und Lieferantenkredite zu schlechteren Konditionen bekommen werden. Die finanzielle Lage vieler Firmen dürfte somit weiterhin angespannt bleiben.
Manuela Amrein