26.03.2012, 15:21 Uhr
Die Piraten erobern Deutschland
Mit einem überraschenden Ergebnis ist die Piratenpartei im Saarland ins Landesparlament eingezogen. Es ist das zweite Bundesland, in welchem die Piraten nun mitregieren dürfen.
2006 wurde die Piratenpartei in Deutschland gegründet, ? drei Jahre vor dem Schweizerischen Pendant PPS ? nun erntet sie die Früchte ihrer Arbeit. Nachdem im vergangenen September Berlin erstmals Piraten in eine deutsches Parlament wählte,(Computerworld.ch berichtete) zogen nun die Saarländer nach und wählten sie mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis von 7,4 Prozent in den Landrat. Im Saarland haben die Neuankömmlinge die Grünen (fünf Prozent) und die völlig desolate FDP (1,2 Prozent) hinter sich gelassen. Auf Seiten der FDP verkraftete man das scheinbar gar nicht, FDP-Vizechefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sagte gegenüber der Tageszeitung «Die Welt» l : « Wir sind das Original, die Piraten nur Trittbrettfahrer unseres Engagements für die Freiheit und gegen einen überbordenden Sicherheitsstaat.» Den Piraten werden solche Misstöne egal sein. Sie, die sich unter anderem für den Schutz der Privatsphäre und gegen einen intransparenten Staat einsetzen, zählen in Deutschland mittlerweile rund21 000 Mitglieder und machten bereits 2009 auf sich aufmerksam, als sie bei der Bundestagswahl zwei Prozent der Stimmen erhielten und damit auf Anhieb stärkste Kraft der kleinen Parteien und Gruppierungen wurde. Zum Vergleich: In der Schweiz ist die PPS bisher lediglich mit einem Sitz im Grossen Gemeinderat der Stadt Winterthur vertreten und zählt 1837 Mitglieder (Stand: 27. Mrz 2012). An den Nationalratswahlen vergangenen Herbst erreichten die Schweizer Piraten 0,5 Prozent Whleranteil.