06.01.2014, 14:39 Uhr

Alle Parlamentsdebatten seit 1891 online

Auf den Seiten des Bundesarchivs können nun alle Debatten von National- und Ständerat seit 1891 durchforstet werden. Hinzugekommen sind ungedruckte Debatten zwischen 1921 und 1970.
Historische Verhandlungen der eidgenössischen Räte stehen online zur Verfügung. Im Bild: Traktanden der Wintersession 1891/1892
In Zusammenarbeit mit den Parlamentsdiensten hat das Schweizerische Bundesarchiv schon vor einigen Jahren sämtliche zwischen 1891 und 1995 gedruckten Verhandlungen der eidgenössischen Räte digitalisiert. Nun sind auch die ungedruckten Debatten aus der Zeit zwischen 1921 und 1970 online. Die Dokumente sind unter www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch frei zugänglich. Damit ist eine historische Lücke geschlossen worden. Denn bei der Einführung des Amtlichen Bulletins der Bundesversammlung im Jahr 1891 wurde aus Spargründen beschlossen, nur Verhandlungen zu referendumsfähigen Erlassen stenografieren und drucken zu lassen. Ein vollständiges Wortprotokoll liess der Nationalrat erst von 1921 an mitschreiben; der Ständerat gar erst ab 1925. Die Drucklegung blieb aber weiterhin den Debatten über Vorlagen vorbehalten, die dem Referendum unterstellt waren. Die übrigen Texte wurden mit der Schreibmaschine ins Reine getippt und verwaltungsintern archiviert. Dieser unbefriedigende Zustand bestand fast ein halbes Jahrhundert lang; erst seit 1971 liegt das Amtliche Bulletin der Bundesversammlung vollständig gedruckt vor (heute auch in digitaler Form:www.parlament.ch/ab/frameset/d/index.htm). Die in der Druckfassung des Amtlichen Bulletins fehlenden Texte aus der Zeit zwischen 1921 und 1970 konnten nun ebenfalls digitalisiert werden. Viele dieser Debatten betreffen parlamentarische Vorstösse, und ihr Gegenwartsbezug und ihr historischer Wert sind oft grösser als der mancher gedruckten Gesetzesberatungen.

Zusätzlich ist auch die «Übersicht über die Verhandlungen der Bundesversammlung» 1848 - 1995 digital verfügbar. Die «Übersicht» (von 1848 bis 1891 noch «Repertorium» genannt) ist gerade für die Frühzeit der eidgenössischen Räte ein unentbehrliches Forschungsinstrument. Auch sie steht nun digital umfassend und mit der Möglichkeit zur Volltextsuche zur Verfügung.



Das könnte Sie auch interessieren