26.02.2010, 10:03 Uhr

Leichte Entspannung im Server-Markt

Im Schlussquartal 2009 wurden um über vier Prozent mehr Server verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen der Hersteller sind allerdings geschrumpft.
Im vierten Quartal 2009 wurden den Analysten von Gartner zufolge 4,5 Prozent mehr Server abgesetzt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Einnahmen der Hersteller sind jedoch um 3,2 Prozent zurückgegangen. «Die Erholung, die im dritten Quartal auf der Grundlage von x86-Server begonnen hatte, setzt sich in das vierte Quartal hinein fort», so Gartner-Experte Jeffrey Hewitt. «Das muss man allerdings im Kontext betrachten: Das vierte Quartal 2008 war sehr schwach, deswegen waren im vierten Quartal 2009 keine grossen x86-Stückzahlen für ein Wachstum nötig. Gleichzeitig blieben andere Segmente wie RISC/Itanium Unix sowie Mainframes angespannt, was die Herstellerumsätze insgesamt drückte.»
Lichtblick des vierten Quartals waren laut Hewitt die Blade-Server, bei denen die Stückzahlen um 11,1 Prozent und die Herstellererlöse sogar um 22,1 Prozent stiegen. Auf der anderen Seite ging es für RISC/Itanium-Systeme mit Unix-Betriebssystem bei den Stückzahlen um 30,5 Prozent und bei den Einnahmen um 20 Prozent bergab.
Auf Seiten der Hersteller bleibt die IBM Markführer nach Umsatz. Die Server-Erlöse von Big Blue sanken allerdings im vierten Quartal gegenüber der Vorjahreszeit um knapp sechs Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Auch der Marktanteil nach Umsatz ging zurück, und zwar um einen Prozentpunkt auf 32,7 Prozent. IBM legte nur mit System x (x86/x64) zu, System p (POWER) und System z waren rückläufig. Von den fünf Herstellern in den Top 5 konnten übrigens Hewlett-Packard (HP), Dell und Fujitsu ihre Einnahmen im vierten Quartal steigern, nur IBM und Sun (-23,5 Prozent!) verloren.
Nach ausgelieferten Stückzahlen stand HP mit 717.212 verkauften Servern an der Spitze des Markts - gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Plus von 3,8 Prozent. Das Wachstum ging hierbei ausschliesslich auf das Konto der x86/x86-Marke «ProLiant», alle anderen Marken verloren. Alle Anbieter aus den Top 10 mit Ausnahme von NEC und Sun konnten im vierten Quartal mehr Server absetzen als ein Jahr zuvor.
Für das Gesamtjahr 2009 ergibt sich nun gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang der ausgelieferten Server-Stückzahlen um 16,6 Prozent und der Umsätze um 18,3 Prozent. Lichblick waren auch hier die hoch dichten Blade-Systeme mit 11,4 Prozent höheren Stückzahlen und immerhin noch 1,3 Prozent mehr Umsatz. Hewlett-Packard kam nach Stückzahlen auf 46,8 Prozent Anteil an diesem Marktsegment, dahinter liegt IBM mit 28,2 Prozent. Dieses Herstellerduo dominiert weiterhin das Blade-Segment.
Für 2010 erwartet Gartner mittel bis hohes einstelliges Wachstum der Server-Stückzahlen sowie ein etwas geringeres Plus bei den Hersteller-Erlösen. Diese Zuwächse werden allerdings gepuffert von der Nutzung der x86-Server-Virtualisierung, um physikalische Maschinen zu konsolidieren, wenn diese ausgetauscht werden.



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