27.01.2012, 17:04 Uhr
B-Source sieht viel Potential für Banken-BPO
Circa 300 Schweizer Privatbanken hat der Tessiner Outsourcing-Dienstleister B-Source als mögliche Kunden für BPO im Visier. Anfang Jahr ging der zehnte Kunde live.
Die Genfer Privatbank Banque Cramer nutzt seit Anfang Jahr die BPO-Dienste (Business Process Outsourcing) von B-Source. Der neue Kunde ist nach Angaben des Tessiner Unternehmens die zehnte Bank, die sich für die Avaloq-basierte Lösung entschieden hat. Bei der Banque Cramer war bislang das «New Banking»-System in Betrieb, wie Verwaltungsratspräsident Marco Netzer an einem Anlass in Zürich erklärte. Die Kernbankenlösung sei mittlerweile vom Software-Haus Temenosübernommen worden. der Genfer Hersteller plante, das «New Banking»-System vom Markt zu nehmen. Damit standen Netzer und seine Vorstandskollegen vor der Wahl, auf Temenos zu wechseln oder sich für ein anderes Produkt zu entscheiden. Der Entscheid fiel zugunsten eines kompletten Outsourcing der IT-Lösungen. Laut Netzer gibt das BPO-Angebot von B-Source der Banque Cramer & Cie die Möglichkeit zur Konzentration auf das Kerngeschäft – das Kundengeschäft und die Finanzmärkte. «Wir wollen wachsen durch weitere Banken-Akquisitionen», kündigte der Verwaltungsratspräsident an. Zukäufe der Banque Cramer wären dann auch Neukunden für B-Source. Der Anbieter ist nach den Worten von CEO Markus Gröninger allerdings zurzeit gut ausgelastet. Zwar sei die potentielle Kundengruppe, insbesondere die rund 300 kleinen und mittleren Privatbanken in der Schweiz – noch gross, B-Source wolle aber nicht pressieren. Immerhin habe man mit der BSI im Vorjahr die bisher grösste Avaloq-Installation überhaupt in Betrieb genommen. Daneben wird nach Informationen des Online-Nachrichtenportals «Inside-IT» auch die Tessiner Kantonalbank auf B-Source migrieren. CEO Gröninger betonte angesichts der erfolgreichen Abschlüsse und System-Wechsel die Wichtigkeit der Leistungszusagen und Termintreue. «Aktuell können wir eine 100-Prozent-Quote bei den Projekten vorweisen», so der B-Source-Chef. Diese Rate müsse unbedingt gehalten werden, was allerdings mit viel Aufwand verbunden sei.