iWay-Bilanz und -Ausblick 18.04.2018, 15:39 Uhr

Ritt auf der Glasfaser- und VoIP-Welle

Der Schweizer Internet Service Provider iWay konnte erneut kräftig zulegen. Auch dem Jahr 2018 blickt die Führungsriege positiv entgegen. Neben dem lukrativen Glasfaser- und VoIP-Geschäft (Voice over IP) sollen bei iWay auch dank des Automatisierungs-Tools und neuen Partnerangebots «Virtual ISP» die Kassen klingeln.
iWay-Geschäftsführer Matthias Oswald während der Präsentation der Geschäftszahlen und der Vorstellung des neuen Angebots «Virtual ISP»
(Quelle: Jens Stark / NMGZ)
Der in Zürich ansässige Internet Service Provider (ISP) iWay kann sich schon seit einiger Zeit eines jährlichen Wachstums von über 30 Prozent erfreuen. Auch 2017 konnte das Unternehmen, das mittlerweile eine 100-prozentige Tochter des Energielieferanten St. Gallische-Appenzellische Kraftwerke (SAK) ist, um 34 Prozent zulegen und 21,3 Millionen Franken umsetzen, wie iWay-Geschäftsführer Matthias Oswald an einer Medienkonferenz bekanntgegeben hat.
Die gute Performance sei zudem nachhaltig und werde wohl auch 2018 anhalten, ist er überzeugt. «Für 2018 zeichnet sich bereits nach dem ersten Quartal wieder ein sehr gutes zweistelliges Wachstum ab», gibt Oswald zu Protokoll. Grund für die hohen Zuwachsraten in der Vergangenheit und in der Zukunft sind ihm zufolge zwei «Glücksfälle». So könne iWay von der Glasfaserinfrastruktur profitieren, die sowohl von Swisscom als auch von den vielen Elektrizitätswerken gebaut wurden und werden. Hier habe man zudem «einen guten Zeitpunkt» erwischt, um mit eigenen Dienstleistungen präsent zu sein.
Ein zweiter «Glücksfall» sei der Ausstieg von Swisscom aus der analogen Festnetztelefonie und der Umstieg auf All-IP. «Im VoIP-Bereich wird es somit eine Marktaufteilung geben», erwartet Oswald. Zwar werde Swisscom Marktführer bleiben, aber einen gut 20 bis 25 Prozent grossen Teil des heutigen analogen Telefoniekuchens von Swisscom könnten künftig Provider wie iWay bedienen, meinte er. So rechnet Oswald mit einer zweiten Welle von Kunden, die zunächst das VoIP-Angebot von Swisscom wahrnehmen würden, später aber wegen attraktiver Zusatzdienste zu iWay wechseln könnten.

«Jede IT-Firma kann bei uns ISP werden»

Ein überdurchschnittliches Wachstum von 88 Prozent habe iWay im Jahr 2017 beim Gewinn (Ebita) hinlegen können, berichtet Oswald weiter. «Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Abläufen konnten wir im letzten Jahr im Vergleich zum Umsatzwachstum den Anstieg beim Personalaufwand deutlich tiefer halten und so die Profitabilität steigern», begründet er. Auch Neukunden erhofft sich das Unternehmen aufgrund des hohen Automatisierungsgrades gewinnen zu können. Denn der Wechsel zu iWay als ISP sei dadurch für die Anwender schnell und bequem zu vollziehen.
Darüber hinaus bietet iWay diese automatisierten Prozesse nun unter der Bezeichnung «Virtual ISP » auch Partnerfirmen als Dienstleistung an - und will durch das Anbieten dieser Dienste weitere Erlöse generieren. Als «Virtual ISP» kann gemäss iWay jede IT-Firma für die eigenen Kunden auch als ISP in Erscheinung treten. So lassen sich auf einem speziellen Partnerportal für die eigenen Kunden automatisierte Glasfaser- und Breitband-Anschlüsse (DSL) bestellen und verwalten, und zwar auf allen Stadtnetzen und dem Swisscom-Netz. Dabei müssten die iWay-Wholesale-Partner nicht aufwendige Netzwerkverbindungen aufbauen und teure Verträge mit Swisscom und den Stadtnetzen abschliessen.
Im Rahmen des Virtual-ISP-Angebots übernimmt iWay zudem auf Wunsch den gesamten Geschäftsprozess, von der Konfiguration des Endkundenrouters, über dessen Versand bis hin zur Rechnungsstellung im Namen des Partners. Im Laufe des Jahres plant iWay weitere, ähnliche Dienstleistungen anzubieten. So will man für Virtual ISP auch sämtliche IP-Telefonie-Produkte verfügbar machen.



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