03.12.2015, 13:32 Uhr

Steve Ballmer fordert von Microsoft Android-Apps und mehr Transparenz

Da hat einer die Seiten gewechselt: Der ehemalige Microsoft-CEO Steve Ballmer verlangte an der Generalversammlung von seinem Unternehmen Dinge, die er als Chef kaum umgesetzt hätte.
Steve Ballmer ist zurück. Wortgewaltig wie eh und je, berichtet das Nachrichtenmagazin Bloomberg. Der ehemalige Microsoft-CEO kritisierte sein einstiges Unternehmen an dessen gestriger Generalversammlung heftig. Ballmer bezeichnete es als «Bullshit», dass das Unternehmen Zahlen zum Cloud- und Hardwaregeschäft anhand von Run Rates (ein hochgerechnetes Jahresergebnis) ausweise. Es nütze ihm nichts zu wissen, dass Microsoft den Cloud-Umsatz bis 2018 auf 20 Miliarden Dollar im Jahr steigern will. Er könne heute, knapp zwei Jahre nach seiner Demission als CEO, nicht einmal abschätzen, ob diese Zahlen einigermassen realistisch seien. Ballmer möchte deshalb laufend über die aktuellen Umsätze informiert werden. Als der 59-Jährige noch CEO war, veröffentlichte Microsoft auch keine entsprechenden Zahlen, im Foderungskatalog von Ballmer findet das keine Berücksichtigung. Stattdessen kritisierte er auch die Mobile-Strategie seines Nachfolgers Satya Nadella. Dieser nahm an der Generalversammlung Stellung zur im Vergleich zur Konkurrenz geringen Zahl von Apps. Nadellas Meinung ist, dass Microsoft für Entwickler immer attraktiver wid, wenn sie Apps herstellen können, die auf mehreren Endgeräten funktionieren. Ballmer polterte: «Das wird nicht funktionieren.» Stattdessen müsste Windows Phone künftig Android unterstützen. Steve Ballmer ist der grösste Einzelinvestor von Microsoft. Auch wenn er nicht 34 Jahre im Unternehmen, 13 davon als Chef und Microsofts erster Angestellter gewesen wäre, hätte sein Wort Gewicht. Die Reaktion von Microsoft auf die Vorstösse war deshalb pragmatisch: «Wir pflegen einen regelmässigen Austausch mit Steve und heissen sein Feedback genauso willkommen wie jenes von anderen Investoren.»



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