16.02.2006, 12:56 Uhr
Microsoft mit harscher Kritik an EU-Kommission
Microsoft hat die EU-Kommission auf das Heftigste kritisiert. Die Redmonder fühlen sich von den Kartellwächtern unfair behandelt und behaupten, ihnen sei das Recht verweigert worden, sich angemessen zu verteidigen.
Microsoft hielt sich nur knapp die Zeitvorgabe der EU-Kommission, die von der Software-Company eine Reaktion bis zum gestrigen Mittwoch verlangt hatte. Dem Unternehmen droht eine Strafe bis zu 2,4 Millionen Dollar täglich, wenn es seine Wettbewerber nicht ausreichend mit technischen Dokumentationen über Windows-Schnittstellen versorgt. Wie Microsoft nun in einer Pressemitteilung schreibt, hätten hunderte von Angestellten über 30'000 Stunden gearbeitet, um 12'000 Seiten technischer Dokumentationen für die Kartellwächter zu verfassen. Das dieser Aufwand bei der EU nicht honoriert werde, sei der eigentliche Stein des Anstosses. Weiter beschwert sich Microsoft über die angeblich zu kurzen Reaktionszeiten, die dem Softwarehaus seitens der EU-Kommission eingeräumt würden. Ausserdem sei unverständlich, warum die Dokumentation abgelehnt worden sei. Eine zweite Verlängerung des Ultimatums sei abgelehnt worden und die Offenlegung von Teilen des Windows-Source-Codes gegen eine Lizenzgebühr hatten die Kartellwächter für nicht ausreichend gehalten. Zwei von Microsoft angeheuerte Experten sollen nun bestätigen, dass die offengelegten Informationen den Anfprderungen der EU genügen.