Übernahme
22.12.2017, 10:19 Uhr
UPC Austria geht für 2 Milliarden Euro an T-Mobile
Liberty Global verkauft UPC Austria an T-Mobile Austria. Der Deal soll knapp zwei Milliarden Euro kosten, muss aber noch von den Behörden abgesegnet werden.
Milliardenübernahme in Österreich: Die Kabelnetzbetreiberin UPC Austria wird an den deutschen Telekom-Riesen T-Mobile verkauft. Der Kaufpreis beträgt knapp 2 Milliarden Euro. Verkäufer ist der amerikanisch-britische Digital-TV-Gigant Liberty Global. UPC Austria bildete bislang zusammen mit UPC Schweiz eine Tochtergesellschaft von Liberty Global. Die UPC Schweiz verbleibt beim Mutterkonzern.
«Der Zusammenschluss von UPC Austria und T-Mobile Austria ist einer der grössten Deals der vergangenen zehn Jahre in Österreich», wird Eric Tveter UPC-CEO und Mitteleuropa-Chef von Liberty Global in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. Mit einem Abschluss der Fusion wird in der zweiten Hälfte 2018 gerechnet. Die rund 1000 Mitarbeiter von UPC Austria werden von T-Mobile Austria übernommen. Noch fehlt allerdings die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Völlig neues Unternehmen
Mit dem Zukauf von UPC Austria will T-Mobile in Österreich den Druck auf den Marktführer A1 erhöhen, indem die Anbieterin ihren Kunden Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen aus einer Hand anbietet. «Das künftige eigene Leitungsnetz als auch die TV- und Entertainment-Angebote machen uns durch die Integration von UPC Austria zu einem starken Konkurrenten für den derzeitigen Marktführer A1 und verwandeln T-Mobile Austria in ein völlig neues Unternehmen», wird Andreas Berwith, CEO von T-Mobile Austria in der Medienmitteilung zitiert.
Für Liberty Global hatte das Österreich-Geschäft dagegen keine grosse Bedeutung mehr. 2016 steuerte es nicht einmal 2 Prozent zum Konzernumsatz von rund 19 Milliarden Dollar bei. Der Konzern hatte im Juli 2014 seine Struktur für die Schweiz und Österreich angepasst. Die damalige UPC Cablecom wurde unter dem neuen Namen UPC Schweiz zusammen mit UPC Austria zu einer gemeinsamen Regionalorganisation mit Sitz in Zürich zusammengeführt. UPC Cablecom-Geschäftsführer Eric Tveter übernahm die Führung.
Liberty Global ist als weltgrösster Kabelnetzbetreiber in mehr als 30 Ländern in Europa, Lateinamerika und den karibischen Inseln aktiv. Die Gruppe, die in zwölf europäischen Ländern unter den Marken UPC, Virgin Media, Ziggo, Unitymedia und Telenet tätig ist, hat insgesamt 24 Millionen Kunden.