Ein Turbo für das Machine Learning
Am Anfang der Reise
Doch dass MLOps Vorteile bietet, scheint sich in deutschen Unternehmen nur langsam zu verbreiten. Denn laut der Studie «Driving Innovation with AI. Getting Ahead with DataOps and MLOps» des Würzburger Marktforschungs- und Beratungsunternehmens BARC (Business Application Research Center) stehen die meisten Unternehmen in Deutschland noch am Anfang ihrer Reise in Richtung Machine Learning Operations. Demnach setzt nur etwa die Hälfte der Firmen, die ML-Projekte gestartet haben, diesen Ansatz und die komplementäre Methodik DevOps (Development Operations) ein.
Dies ist BARC zufolge verwunderlich. Denn 97 Prozent der Befragten gaben zugleich an, dass MLOps und DevOps in Projekten zu deutlichen Verbesserungen führen, etwa in Bezug auf den Automatisierungsgrad von Prozessen, eine schnellere Marktreife und eine bessere Zusammenarbeit der Projektbeteiligten. «DataOps richtet sich auf die Realisierung eines überschaubaren, wartbaren und automatisierten Flusses qualitätsgesicherter Daten zu Datenprodukten», erklärt Alexander Rode, Data & Analytics Analyst bei BARC. «Und MLOps adressiert zusätzlich die speziellen Anforderungen bezüglich der Entwicklung, Bereitstellung und Pflege von ML-Modellen, die ebenfalls Datenprodukte sind.»
“ML-Projekte richten sich nicht am Anwendungsfall aus, sondern an den vorhandenen Daten.„
Christoph Nützel
Head of Technology and Data bei Futurice
Head of Technology and Data bei Futurice
Ein Grund für die zögerliche Haltung gegenüber MLOps ist nach Einschätzung von Jens Beier, Business Area Manager Business Applications & Data Analytics bei Axians, die Furcht vor einer Zerfaserung der IT-Umgebung: «Oft setzen Unternehmen Standard-Software-Tools ein, wie SAP oder Salesforce, um eine homogene Umgebung zu haben.» Diese Plattformen würden häufig den Kontext für KI- und Machine-Learning-Projekte vorgeben, trotz daraus resultierender möglicher Reibungsverluste.